EU-Schluss: ESTX50 legt 0,3% auf 3130 Punkte zu
Paris – Die wichtigsten Aktienmärkte Europas haben vor der US-Leitzinsentscheidung am Mittwoch freundlich geschlossen. Steigende Rohölpreise hätten stützend gewirkt, hiess es. Ihre Entwicklung wird stark beachtet, da sie von vielen Marktteilnehmern als Konjunkturindikator gesehen werden.
An den Märkten wurde zugleich aber darauf verwiesen, dass eine gewisse Zurückhaltung spürbar gewesen sei, «denn keiner will gern auf dem falschen Fuss erwischt werden», sagte ein Börsianer. Zwar rechnen Experten noch nicht mit einem weiteren Zinsschritt in der weltweit grössten Volkswirtschaft, doch dürfte die Fed versteckte Hinweise geben, ob es womöglich im Juni soweit sein könne.
Der EuroStoxx-50-Index beendete den Handel mit plus 0,29 Prozent auf 3130,43 Punkte. Der Pariser CAC-40-Index legte um 0,58 Prozent auf 4559,40 Punkte zu. In London stieg der Leitindex FTSE 100 um 0,56 Prozent auf 6319,91 Punkte.
Dank des neuerlichen Ölpreisanstiegs legten ÖL- und Gaswerte an der Spitze der europäischen Branchenübersicht im knapp 2 Prozent zu. Die Papiere der französischen Ölgesellschaft Total gewannen 2,81 Prozent. Die Franzosen hatten sich im abgelaufenen Quartal mit einer höheren Produktion sowie Sparmassnahmen gegen den Ölpreisverfall gestemmt und besser abgeschnitten als Experten erwartet hatten.
Am Ende der Branchentabelle verlor die Versicherungsbranche 1,15 Prozent. Besonders unter Druck gerieten die Papiere der Munich Re mit einem Minus von fast 4 Prozent, nachdem das Unternehmen sein Gewinnziel im ersten Quartal verfehlt hatte.
Über Kursgewinne von 0,49 Prozent beziehungsweise 1,57 Prozent konnten sich dagegen die Aktionäre der beiden Banken Barclays und Santander freuen. Die Briten hatten im ersten Quartal zwar weniger verdient, Börsianer waren aber mit dem Abschneiden der Investmentbank-Sparte im schwierigen Umfeld zufrieden. Bei den Spaniern war der Gewinnrückgang zudem nicht so hoch ausgefallen wie Experten befürchtet hatten.
In London stiegen zudem auch die Aktien von GlaxoSmithKline um etwas mehr als 2 Prozent. Der britische Pharmakonzern war dank guter Verkäufe von neuartigen Impfstoffen und HIV-Medikamenten besser in das neue Jahr gestartet als erwartet. (awp/mc/pg)