GAM im Q1 mit verwalteten Vermögen unter Markterwartungen
Alexander Friedman, CEO GAM Holding.
Zürich – Die Vermögensverwaltungsgruppe GAM hat auch im neuen Jahr unter den Turbulenzen an den Finanzmärkten gelitten. Im ersten Quartal gingen die verwalteten Vermögen deutlich zurück, wobei der Bereich Investment Management wegen einer stärkeren Risikoaversion der Anleger in allen Anlageklassen Nettoabflüsse hinnehmen musste. Die Ziele wurden dennoch bestätigt.
Per Ende März 2016 sanken die Assets under Management (AuM) um 4% auf 114,7 Mrd CHF im Vergleich zu Ende 2015 (119,0 Mrd). Damit hat das Unternehmen die Erwartungen am Markt verfehlt: Analysten hatten im Durchschnitt mit Kundenvermögen in der Höhe von 117,8 Mrd CHF gerechnet.
Im grösseren Bereich Investment Management (IM) bildeten sich die Vermögen seit Jahresbeginn um 7% auf 67,3 Mrd zurück. Die Nettoabflüsse erreichten 3,1 Mrd «aufgrund angestiegener Risikoaversion der Anleger infolge der anhaltenden Marktturbulenzen», wie es in einer Mitteilung vom Mittwoch heisst.
Neben den Nettoabflüssen schlugen zum einen der Währungseffekt – allen voran die Abwertung des US-Dollar und des britischen Pfunds gegenüber dem Schweizer Franken – mit 1,4 Mrd negativ zu Buche, zum anderen die Marktentwicklung mit 0,5 Mrd.
Alle Anlagestrategien unter Druck
Der Bereich Private Labelling (PL) wies per Ende Quartal verwaltete Vermögen von 47,4 Mrd CHF (+1%) aus. Auch hier seien die Nettozuflüsse durch negative Marktentwicklung und Währungsbewegungen reduziert, so GAM. Nettozuflüssen von 1,1 Mrd standen negative Markt- und Wechselkursentwicklungen von 0,4 Mrd gegenüber.
Das Jahr 2016 habe mit starken Turbulenzen begonnen, wobei die Risikoaversion der Anleger die Kapitalflüsse branchenweit beeinträchtigt habe, sagte CEO Alexander Friedman in der Mitteilung. Daraus habe ein anspruchsvolles Umfeld für eine Vielzahl der Anlagestrategien von GAM resultiert. Trotz der «enttäuschenden Vermögensflüsse» im ersten Quartal sei man aber mit der Umsetzung der Strategie auf gutem Weg.
Neue Produkte
So schreite etwa die Umsetzung des 2015 angekündigten neuen Betriebsmodells planmässig voran, so die Gesellschaft weiter. Der grösste Migrationsschritt – die Übertragung der Back-Office-Prozesse der GAM-Star-Produktpalette an State Street Fund Services (Ireland) Ltd – sei im März 2016 abgeschlossen worden.
Ausserdem legte das Multi-Asset-Team im März zwei neue Target-Return-Strategien auf, die das bestehende Angebot in den Bereichen Relative Return und risikobewertete Lösungen ergänzen soll. GAM will in den nächsten Monaten diverse neue Fonds lancieren, darunter Produkte in den Bereichen Handelsfinanzierung, Immobilienfinanzierung und Absolute Return.
Performanceabhängige Erträge rückläufig
Mit Blick auf das Gesamtjahr heisst es, dass die Marktbedingungen die Anlegerstimmung und Vermögensflüsse weiterhin kurzfristig belasten dürften. GAM erwartet daher, dass die performanceabhängigen Erträge im ersten Halbjahr 2016 unter dem Vorjahresniveau liegen werden. Dennoch werden die Ziele bestätigt.
Das Unternehmen will bekanntlich über einen Geschäftszyklus hinweg ein annualisiertes Wachstum des verwässerten Ergebnisses pro Aktie von über 10% erreichen. Zudem soll eine operative Marge von 35 bis 40% erreicht werden und die Cost/Income-Ratio soll zwischen 60 bis 65% betragen.
2015 wurde ein Restrukturierungsprogramm mit dem Ziel bekannt gegeben, die Kosten jährlich um 20 Mio CHF im Vergleich zu 2014 zu senken. Bis 2016 sollen davon 50% erreicht werden. Im laufenden Jahr werden Einsparungen von rund 5 Mio CHF erwartet, wie es im März hiess. (awp/mc/pg)