Kantonalbanken steigen kumulierten Gewinn 2015 um 9% auf 2,8 Mrd CHF

Kantonalbanken steigen kumulierten Gewinn 2015 um 9% auf 2,8 Mrd CHF

VSKB-Direktor Hanspeter Hess. (Foto: VSKB)

Basel – Die Kantonalbanken blicken auf ein gutes Geschäftsjahr 2015 zurück. Die 24 Institute weisen einen kumulierten Jahresgewinn von 2,8 Milliarden Franken aus. Dies entspricht im Vergleich zum Vorjahr einer Zunahme von 9 Prozent. Die Bilanzsumme stieg um 6,8 Prozent auf 556,4 Milliarden Franken. Das gute Resultat bestätigt die Kantonalbanken in ihrer geschäftspolitischen Ausrichtung. Sie zeichnen sich aus durch Kontinuität, Kundennähe und eine starke Verbundenheit mit ihren Marktgebieten. An der soliden Ertragslage partizipieren die Kantone durch Ausschüttungen in Höhe von 1,5 Milliarden Franken, wie der Verband Schweizerischer Kantonalbanken (VSKB) am Montag mitteilt.  

Das abgelaufene Geschäftsjahr war für die Banken insbesondere durch das Tief- und Negativzinsumfeld geprägt. Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen blieb der Erfolg aus dem Zinsgeschäft – dem wichtigsten Ertragspfeiler der Kantonalbanken – stabil. Er beläuft sich nach Abzug der Wertberichtigungen auf rund 5,3 Milliarden Franken (-0,2%). Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft erhöhte sich um 2,1 Prozent auf 2,1 Milliarden Franken. Eine deutliche Zunahme verzeichnete das Handelsgeschäft. Der Handelserfolg stieg von 681,6 Mio. auf 884,8 Mio. Franken (+29,8%). Der kumulierte Geschäftsertrag der Kantonalbanken beträgt per Ende 2015 rund 8,6 Milliarden Franken.

Effiziente und kostenbewusste Leistungserbringung
Der Geschäftsaufwand belief sich im abgelaufenen Geschäftsjahr auf rund 4,7 Milliarden Franken. Grösste Aufwandsposition ist mit 3,1 Milliarden Franken der Personalaufwand. Per Ende 2015 beträgt der (teilzeitbereinigte) Mitarbeiterbestand der gesamten Gruppe 18‘484 Mitarbeitende. Der Sachaufwand summierte sich auf rund 1,6 Milliarden Franken, was einer Zunahme von 4,3 Prozent entspricht. Das Verhältnis zwischen betrieblichem Aufwand und Ertrag (Cost-Income-Ratio) liegt bei 54,9 Prozent. Dieser im Branchenvergleich tiefe Wert zeigt, dass die Kantonalbanken ihre Leistungen überaus effizient und kostenbewusst erbringen.

Kantone und Gemeinden partizipieren an solider Ertragslage  
Aus dem operativen Geschäft resultierte 2015 ein Erfolg von rund 3,3 Milliarden Franken  (-0,7%). Der kumulierte Jahresgewinn der Kantonalbankengruppe nahm um 234 Millionen zu und beläuft sich auf 2,8 Milliarden Franken. Dies entspricht einer Steigerung von 9,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. An der soliden Ertragslage der Kantonalbanken partizipieren in hohem Mass deren Eigentümer. Die Kantone (inkl. Gemeinden) haben von den Instituten 2015 in Form von Gewinnablieferungen, Entschädigungen für das Eigenkapital, Dividenden, Abgeltungen der Staatsgarantie und Steuern insgesamt 1,5 Milliarden Franken erhalten.

Weitere Steigerung des Geschäftsvolumens  
Die Kantonalbanken haben 2015 ihr Geschäftsvolumen weiter erhöht. Die aggregierte Bilanz-summe stieg um 6,8 Prozent auf 556,4 Milliarden Franken. Die Ausleihungen an Kunden nahmen um 2,9 Prozent zu. Die Hypothekarforderungen stiegen um 13,3 Milliarden auf 343,4 Milliarden Franken (+4%). Auf der Passivseite der Bilanz haben sich die Verpflichtungen gegenüber Kunden ebenfalls weiter erhöht. Die Kantonalbanken hielten per Ende 2015 Kundengelder im Wert von 345,7 Milliarden Franken (+2,2%). Diese decken die Kreditausleihungen zu rund 89 Prozent.

Anspruchsvolle wirtschaftliche und regulatorische Rahmenbedingungen  
2016 bleibt das Umfeld anspruchsvoll: Negativzinsen, volatile Märkte und Unsicherheiten bezüglich der wirtschaftlichen Entwicklung dürften den Geschäftsgang der Banken in diesem Jahr prägen. Die Kantonalbanken sind fachlich und geschäftspolitisch gut gerüstet und wer-den weiter nachhaltig in die Zukunft investieren. Sie beurteilen die Aussichten für das laufen-de Jahr daher grösstenteils verhalten positiv. Neben den wirtschaftlichen Herausforderungen müssen sich die Banken mit der Umsetzung zahlreicher regulatorischer Vorschriften beschäftigen. Der VSKB wird sich auch im laufenden Jahr gegen eine unverhältnismässige Regulierungsdichte im Bankensektor einsetzen und fordert politisch-rechtliche Rahmenbedingungen, welche die Wettbewerbsfähigkeit und die stabilisierende Vielfalt des Finanzplatzes Schweiz weiter ermöglichen. Es ist unabdingbar, dass neue Normen auf ihre Notwendigkeit hin über-prüft werden und eine volkswirtschaftlich sinnvolle Ausgestaltung sicherstellt wird. Dafür braucht es aus Sicht der Kantonalbanken konsequente Bedarfsanalysen, transparente Regulierungsfolgeabschätzungen und die Schaffung einer unabhängigen Prüfstelle.

Hinweis:
Alle Angaben beziehen sich auf die Konzernabschlüsse der Kantonalbanken. Ab dem 1. Januar 2015 sind die neuen Rechnungslegungsvorschriften für Banken in Kraft getreten. Diese beinhalten eine neue Struktur der Bilanz und Erfolgsrechnung und haben Anpassungen in der Berichterstattung der Ergebnisse zur Folge. In der vorliegenden Medienmitteilung und der Kennzahlentabelle wurden die Vorjahreswerte angepasst, so dass die Vergleichbarkeit gewährleistet ist.  

Verband Schweizerischer Kantonalbanken
Die Gruppe der Kantonalbanken umfasst 24 Institute mit Niederlassungen in 26 Kantonen sowie rund 15 Netzwerkpartner und Kooperationen. Sie ist damit gesamtschweizerisch präsent und nimmt mit gegen 19‘000 Mitarbeitenden sowie rund 800 Geschäftsstellen eine führende Rolle ein. Ihr Marktanteil im Inlandgeschäft liegt bei rund 30 Prozent. 1907 haben sich die Kantonalbanken im Verband Schweizerischer Kantonalbanken VSKB zusammengeschlossen. Dieser vertritt die gemeinsamen Interessen der Verbandsmitglieder. Der Verband trägt dazu bei, die Stellung der Kantonalbanken in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik zu stärken und fördert die Zusammenarbeit unter den einzelnen Mitgliedern.

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