Berufsbildung: sgv fordert Wiederherstellung der Verbundpartnerschaft
sgv-Direktor Hans-Ulrich Bigler. (Foto: sgv)
Bern – Der Bund, die Kantone und die ausbildungs- und prüfungsverantwortlichen Organisationen der Arbeitswelt (OdA) müssen wieder als gleichwertige Verbundpartner der Berufsbildung zusammenarbeiten. Das fordert des sgv anlässlich des heutigen nationalen Spitzentreffens Berufsbildung in Bern. Die OdA sind nicht die Befehlsempfänger des Bundes, wie das vom zuständigen Staatssekretariat offenbar immer häufiger wahrgenommen wird. Auch darf die Finanzierung der Höheren Berufsbildung nicht zulasten der Kantone gehen. Nur so kann die wichtige Stärkung der Berufsbildung erreicht werden.
Bund, Kantone und die Berufsverbände (OdA) haben die gemeinsame Aufgabe, im Verbund als gleichwertige Partner die Berufsbildung zu stärken und weiter zu entwickeln. Das zuständige Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation SBFI dominiert diese Partnerschaft zunehmend und entwickelt sich zur Befehlsausgabestelle für die anderen Partner. Der Schweizerische Gewerbeverband sgv fordert, dass die Verbundpartnerschaft wieder hergestellt wird. Die OdA als Träger der Berufe mit ihren Ausbildungsbetrieben, wie auch die Kantone, müssen als gleichberechtigte Partner respektiert werden. Soll die Ausbildungsbereitschaft der Wirtschaft erhalten und weiter erhöht werden, muss die Verwaltung den Anliegen der OdA wieder vermehrt Rechnung tragen.
Nur in der Verbundpartnerschaft gelingt es, die Berufsbildung und hier insbesondere auch die beruf- liche Qualifizierung von Erwachsenen zu stärken. Diese Verbundpartnerschaft wird jedoch untergraben, wenn der Bund zwar weitere finanzielle Mittel in der Höhe von 365 Millionen Franken für die Stärkung der Höheren Berufsbildung vorsieht, gleichzeitig aber den Kantonen als Verbundpartner Mittel entzieht. Die Höhere Berufsbildung muss insgesamt pro Jahr mit zusätzlich netto 400 Millionen Franken gestärkt werden. Wenn die Kantone gezwungen werden, hier Gelder zu kürzen und auch in der Grundbildung zu sparen, wird die Berufsbildung trotz höheren Beiträgen des Bundes geschwächt und nicht gestärkt. Der Schweizerische Gewerbeverband fordert deshalb auch eine Erhöhung der Kantonspauschalen. (sgv/mc/ps)
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