Zur Rose Group bereit für weiteres Wachstum
Walter Oberhänsli, CEO Zur Rose AG. (Foto: zvg)
Frauenfeld – Trotz eines herausfordernden ersten Halbjahrs konnte die Zur Rose-Gruppe 2015 ein insgesamt überzeugendes Geschäftsergebnis realisieren. Für die Zukunft hat das Unternehmen wichtige Weichen gestellt: Mit dem Bezug des hochmodernen Logistikzentrums in Heerlen (NL) wurden die Voraussetzungen für die weitere Expansion in Europa geschaffen. Die Übernahme von BlueCare stärkt die Innovationskraft der Unternehmensgruppe im Bereich der Digitalisierung. Zur Rose sieht sich bestens aufgestellt, den Weg für weiteres profitables Wachstum zu beschreiten, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilt.
Die Zur Rose-Gruppe erwirtschaftete 2015 einen Umsatz von 834.4 Millionen Franken (-8.9 Prozent). Der Umrechnungseffekt des schwachen Euros minderte den Umsatz um rund 50 Millionen Franken, weitere 40 Millionen Franken entfielen auf den bewussten Verzicht auf das margenschwache Grosshandelsgeschäft von DocMorris. Unter Bereinigung der beiden für die Marktstärke des Unternehmens irrelevanten Faktoren betrug das trotz Logistikumstellung, Poststreik und staatlich verordneter Preissenkungen in der Schweiz erzielte Wachstum rund 1 Prozent. Besonders erfreulich entwickelte sich der Schweizer Markt. Hier konnte ein deutliches Umsatzplus von 8 Prozent realisiert werden.
Solide operative Performance – Die Umzugs- und Anlaufkosten des neuen Logistikzentrums von DocMorris hatten erwartungsgemäss Auswirkungen auf das Gruppenergebnis. Mit 15.8 Millionen Franken lag der Betriebsgewinn (EBITDA) trotzdem nur leicht unter dem Vorjahr. Bereinigt um diese Effekte und um einmalige Erträge im Zusammenhang mit der IT-Herauslösung von DocMorris aus dem Celesio-Verbund erhöhte sich das operative EBITDA zu konstanten Wechselkursen um 6.7 Prozent auf 18.5 Millionen Franken. Das Unternehmensergebnis beträgt trotz zusätzlicher Belastung mit unrealisierten Währungsumrechnungsdifferenzen auf Bilanzpositionen 3.4 Millionen Franken. Gestützt auf das Ergebnis schlägt der Verwaltungsrat der Generalversammlung eine Dividendenausschüttung in der Höhe von 50 Rappen pro Aktie vor.
Zur Rose – In einem herausfordernden Marktumfeld steigerte Zur Rose den Umsatz in der Schweiz deutlich um 8 Prozent. Damit konnte das Unternehmen seine Marktführerschaft sowohl im Ärzte- als auch im Versandgeschäft weiter ausbauen. Als grösster Wachstumstreiber erwies sich auch 2015 der Bereich Specialty Care. In Deutschland richtete Zur Rose ihren Fokus weiterhin auf Prozess- und Kostenoptimierungen. Trotz landesweitem Poststreik vermochte der Standort Halle die Wirtschaftlichkeit weiter zu verbessern.
DocMorris – DocMorris gelang es, den preissensitiven Bereich der rezeptfreien Medikamente erfolgreich weiterzuentwickeln. Die Verkäufe in diesem Segment stiegen um über 15 Prozent. Der Poststreik und die 2012 erfolgte Ausdehnung der deutschen Arzneimittelpreisverordnung für verschreibungspflichtige Arzneimittel auf ausländische Versandapotheken wirkten sich indes dämpfend auf die Umsatzentwicklung der rezeptpflichtigen Medikamente aus. Mitte 2015 bezog DocMorris an der deutsch-niederländischen Grenze in Heerlen das neue Logistik- und Verwaltungsgebäude und nahm damit eines der fortschrittlichsten Kommissioniersysteme der Branche erfolgreich in Betrieb.
Ausblick – Nach der erfolgreichen Integration der vor drei Jahren übernommenen DocMorris und der Inbetriebnahme des neuen Logistikzentrums in Heerlen ist die Zur Rose-Gruppe gut aufgestellt für weiteres Wachstum. Das Online-Geschäft bietet zahlreiche Chancen, die Zur Rose als die in Europa führende Versandapotheken-Gruppe wahrnehmen möchte. Auch in der Schweiz stehen unter anderem mit dem weiterhin prosperierenden Specialty Care-Geschäft und der für Sommer 2016 geplanten Eröffnung des ersten Flagshipstores in Bern umfassende Wachstumsmöglichkeiten offen. Mit der Übernahme von BlueCare in Winterthur hat die Gruppe zudem ihre Kompetenz und Innovationskraft im Bereich der digitalen Systemlösungen gestärkt. Vorrangig zur Finanzierung der Wachstumsinitiativen will die Zur Rose-Gruppe mittels gezielter Investorenansprache ihre Eigenkapitalbasis im Jahr 2016 deutlich stärken. (Zur Rose Group/mc/ps)
Zur Rose Group
Die Schweizer Zur Rose-Gruppe ist mit ihren Marken «Zur Rose» und «DocMorris» Europas grösste Online-Apotheke und führende Ärztegrossistin in der Schweiz. Mit ihrem Geschäftsmodell trägt sie zu einer sicheren und qualitativ hochwertigen pharmazeutischen Versorgung bei. Sie zeichnet sich zudem aus durch die Entwicklung von innovativen Dienstleistungen im Bereich Arzneimittelmanagement, um die Wirksamkeit des Medikationsprozesses zu erhöhen. Dieses Schaffen von Mehrwerten, die ausgeprägte Patientenorientierung sowie der Anspruch einer kostengünstigen Medikamentenversorgung machen die Unternehmensgruppe zu einem wichtigen strategischen Partner für Leistungserbringer, Kostenträger und Industrie.
Der operative Sitz der Zur Rose-Gruppe befindet sich in Frauenfeld, von wo aus auch der Schweizer Markt bedient wird. In Deutschland und Österreich ist die Gruppe mit Tochtergesellschaften in Heerlen (NL) und Halle an der Saale (DE) aktiv. 2015 übernahm sie eine Mehrheitsbeteiligung an BlueCare in Winterthur, dem marktführenden Anbieter von vernetzenden Systemen im Schweizer Gesundheitswesen. Die Zur Rose-Gruppe beschäftigt an den verschiedenen Standorten über 800 Mitarbeitende und erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2015 einen Umsatz von 834 Millionen Franken.
Die Aktien der Zur Rose Group AG (Valor 4261528, ISIN CH0042615283) werden auf den Handelsplattformen OTC-X der Berner Kantonalbank, eKMU-X der Zürcher Kantonalbank sowie der Lienhardt & Partner Privatbank Zürich AG gehandelt. Die im Zusammenhang mit der Finanzierung der DocMorris-Akquisition im November 2012 begebene Unternehmensanleihe über 50 Millionen Franken ist an der Schweizer Börse SIX Swiss Exchange kotiert (Valor 19972936, ISIN CH0199729366, Ticker ZRO12).
Aktienkurs Zur Rose Group bei ZKB eKMU-X