VAT geht am 14. April an die Börse
Heinz Kundert, CEO VAT Group.
Haag / Zürich – Der Vakuumventil-Hersteller VAT geht per 14. April an die Schweizer Börse. Das Management sieht das Unternehmen für den IPO gut positioniert. Auf seinem Gebiet habe VAT eine führende Marktposition, sei hoch profitabel und die Aussichten auf weiteres Wachstum seien gut.
«Wir hatten in den vergangenen Jahren grossen Erfolg und haben ein starkes finanzielles Modell», sagte VAT-CEO Heinz Kundert an der Medienkonferenz zum geplanten IPO in Zürich. Die positive Entwicklung sei auch die Motivation der Aktionäre Partners Group und Capvis zum Teil-Verkauf über den Börsengang gewesen. Zudem schätzt er das aktuelle Börsenumfeld als günstig ein. Es gebe keine Anzeichen dafür, dass der Hauptaktionär nach Ablauf der Haltefrist weitere Anteile verkaufen werde, betonte Kundert.
Die bestehenden Aktionäre bieten einen Teil ihrer Aktien zum Kauf an, das Bookbuilding-Verfahren dazu startet am heutigen Donnerstag. Nach Abschluss der Transaktion soll die VAT Group mit einer erwarteten Marktkapitalisierung von 1,17 bis 1,38 Mrd CHF an der Schweizer Börse bewertet werden.
«Die Kotierung an der SIX Swiss Exchange wird unsere Aktionärsbasis verbreitern, einen attraktiven Streubesitz schaffen und unser Profil als Global Player schärfen», so Kundert weiter. VAT sei ein hochspezialisiertes «Pure-Play»-Industrieunternehmen, das auf seinem Gebiet die unangefochtene Marktführerschaft inne habe. In den vergangenen Jahren sei VAT stark gewachsen und mit einer EBITDA-Marge von rund 31% im Jahr 2015 hochprofitabel.
12 Mio Aktien im Angebot
Im Rahmen des Börsengangs werden 12 Mio VAT-Aktien der bestehenden Aktionäre – also ein Anteil von 40% der ausgegebenen 30 Mio Titel – über das Bookbuilding-Verfahren zum Kauf angeboten. Die Mehrzuteilungsoption beträgt weitere 1,8 Mio Aktien. Die Preisspanne setzt VAT auf 39 bis 46 CHF je Titel fest, woraus sich ein Angebotsvolumen in Höhe von 538 bis 635 Mio CHF ergibt.
Die bestehenden Aktionäre sind primär von Partners Group und Capvis verwaltete und/oder beratene Fonds. Sie werden nach Abschluss der Transaktion und bei vollständiger Ausübung der Mehrzuteilungsoption knapp 46% an VAT halten und zu einer sechsmonatigen Verkaufssperrfrist verpflichtet. Auf weitere Aktionäre entfallen rund 5,4% und auf das Management 2,9% mit einer über 36 Monate gestaffelten Sperrfrist.
Der Streubesitz bzw. Free Float werde 46% betragen, sofern die Mehrzuteilungsoption im vollen Umfang ausgeübt wird, schreibt VAT. Ohne diese Option liege er voraussichtlich bei 40%.
Begleitet wird der Börsengang von UBS und Credit Suisse als Joint Global Coordinators und Joint Bookrunners sowie von J.P. Morgan als Joint Bookrunner. Bank Vontobel und Berenberg treten als Co-Lead Managers auf, ergänzt durch die St. Galler Kantonalbank als Selling Agent. Lilja & Co. agieren derweil als unabhängige Berater für Partners Group, Capvis Equity Partners und VAT.
VAT wächst
VAT ist eigenen Angaben nach globaler Marktführer für hochwertige Vakuumventile und zugehörige Services in der Halbleiter-, Display- und Solarbranche sowie im Industrie- und Forschungsbereich. Im Jahr 2015 wuchs der Umsatz um 13% auf 411 Mio CHF, während sich das bereinigte EBITDA-Ergebnis auf 127 Mio (+22%) und die bereinigte EBITDA-Marge auf 30,8% (VJ 28,5%) verbesserten.
Der am Umsatz gemessen grösste Bereich sind die Ventile (Umsatzanteil 73%), gefolgt von Global Services (16%) und Industry (11%). Rund 40% des Umsatzes generiert VAT in Asien, 37% in Nord- und Südamerika sowie 23% in Europa und im Rest der Welt. Die Gruppe betreibt Fertigungsstandorte in Haag in der Ostschweiz, in Penang (Malaysia) sowie im rumänischen Arad und beschäftigt 1’192 Mitarbeitende (FTE).
Die Erwartungen für das Marktwachstum insgesamt lauten auf 6,6% pro Jahr für den Zeitraum bis 2020. «Wir haben einen guten Track-Rekord, das Marktwachstum jeweils übertreffen zu können und wollen dies auch in Zukunft tun», so der VAT-Chef weiter. Die strategische Ausrichtung mit Marktführerschaft durch Innovation, guter Kostenkontrolle und dem Ausbau des Servicebereichs sei auf dieses Ziel ausgerichtet.
In den ersten beiden Monaten des laufenden Jahres habe sich das Geschäft mit einem Nettoumsatz von 74 Mio CHF positiv entwickelt, wobei auch das bereinigte EBITDA-Ergebnis und die Profitabilität den Erwartungen entsprächen. Man beobachte weiterhin ein steigendes Marktmomentum und Technologie-Investitionen der Endkunden, was per Ende Februar im Vergleich zum Jahresende 2015 zu einem Anstieg des Auftragsbuches geführt habe.
Dividendenversprechen
VAT verfolge basierend auf einer starken Free-Cashflow-Entwicklung eine attraktive Dividendenpolitik, heisst es. Im kommenden Jahr plant VAT mit einer Dividendenzahlung von mindestens 65 Mio CHF und in den folgenden Jahren soll bis zu 100% des Free Cashflow to Equity ausgeschüttet werden, sofern die Nettoverschuldung des Unternehmens den erzielten EBITDA nicht wesentlich übersteigt und vorbehältlich unvorhergesehener Ereignisse. (awp/mc/upd/ps)