EU-Schluss: ESTX50 gibt 1,83% auf 2987 Punkte nach
Paris – Die sinkenden Ölpreise und Sorgen vor bald anziehenden US-Zinsen haben Europas Börsen teils stark belastet. Der EuroStoxx 50 fiel am Gründonnerstag um 1,83 Prozent auf 2986,73 Punkte. Damit weitete der Leitindex der Eurozone seine moderaten Vortagsverluste deutlich aus. Auf Wochensicht bedeutet dies ein Minus von 2,39 Prozent, da am Karfreitag nicht gehandelt wird.
Der CAC-40-Index in Paris sackte am Donnerstag um 2,13 Prozent auf 4329,68 Punkte ab und der FTSE 100 gab um 1,49 Prozent auf 6106,48 Punkte nach.
Am Mittwoch hatte mit James Bullard ein weiterer US-Notenbanker eine zeitnahe Fortsetzung der Ende 2015 eingeleiteten Zinswende angesprochen. Auch ein Schritt auf der nächsten Zinssitzung Ende April sei möglich, obwohl diese Sitzung ohne begleitende Pressekonferenz stattfinde. Durch einen solchen Schritt würden Aktien im Vergleich zu festverzinslichen Wertpapieren als Anlage unattraktiver.
Die Ölpreise leiden derweil seit Mittwoch unter dem Rekordhoch bei den Ölreserven in den USA. Börsianer sehen dies auch als ein Anzeichen dafür, dass die Weltkonjunktur nicht rund läuft.
Im europäischen Branchenvergleich gab es am Donnerstag nur Verlierer. Schlusslicht im marktbreiten Stoxx Europe 600 waren die Einzelhändler mit minus 2,51 Prozent. Hier sorgte der Bekleidungskette Next mit der Senkung der Umsatzziele für einen Kursrutsch von rund 15 Prozent.
Next befürchtet, dass 2016 das schwierigste Jahr seit 2008 werden könnte – damals hatte die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise das Bild bestimmt. Nachdem das Management einen derart negativen Ton angeschlagen habe, könnten die Markterwartungen nun um 4 bis 5 Prozent sinken, schrieb Analyst Jamie Merriman von Bernstein Reseach.
Darüber hinaus waren auch Bankaktien weiterhin nicht gut gelitten. Bereits seit Tagen drücken Sorgen um die Ergebnisentwicklung den Anlegern auf die Stimmung. So fielen am EuroStoxx-Ende die Anteilsscheine der Societe Generale um 3,99 Prozent auf 32,875 Euro.
Ansonsten bewegten noch Analystenkommentare die Kurse. Die Aktien des Luxusgüterherstellers Richemont fielen um gut zweieinhalb Prozent, nachdem die Credit Suisse sie abgestuft hatte – sie billigt ihnen jetzt nur noch eine branchenkonforme Wertentwicklung zu. (awp/mc/pg)