Europäische Flughäfen verstärken Sicherheitsmassnahmen
Flughafen Zürich, Dock E (Foto: Flughafen Zürich AG)
Zürich / Frankfurt – Nach den Explosionen auf dem Flughafen Zaventem in Brüssel haben andere Flughäfen in europäischen Städten ihre Sicherheitsvorkehrungen verschärft. In Zürich und in Genf erhöhten die Kantonspolizeien ihre Präsenz am Flughafen.
Die Kantonspolizeien Zürich, Bern, Basel und Genf überprüfen laufend die Sicherheitslage im jeweiligen Kanton, wie sie auf Anfrage mitteilten. Zudem stehen sie in engem Kontakt mit anderen Polizeikorps und dem Bund. Detaillierte Massnahmen gaben die Polizeien nicht bekannt.
In Zürich wurde die Polizeipräsenz punktuell erhöht – beispielsweise am Flughafen Zürich. Der Kanton Genf wiederum beschloss, das Sicherheitsdispositiv am Flughafen Genf-Cointrin zu verstärken.
Ausserdem wurde die Polizeipräsenz an verschiedenen Orten in der Stadt erhöht, insbesondere rund um Gebäude der UNO, am Bahnhof oder an anderen Orten, wo sich viele Menschen aufhalten. Die Genfer Polizei hatte bereits nach den Attentaten von Paris die Sicherheitsvorkehrungen verstärkt und die Alarmstufe erhöht.
Auch die Kantonspolizei Bern verfolgt die Ereignisse in Brüssel intensiv, wie sie auf Anfrage mitteilte. Vor dem Hintergrund der Ereignisse in jüngster Vergangenheit sei die Polizei bereits seit geraumer Zeit wachsam.
Bundessicherheitsdienst reagiert
Auch der Bundessicherheitsdienst (BSD) reagierte auf die Anschläge in Brüssel. Das Sicherheitsdispositiv sei der Lage entsprechend angepasst worden, sagte Myriam Stucki, Sprecherin des Bundesamts für Polizei (fedpol), auf Anfrage.
Zu den Massnahmen äusserte sie sich nicht. Die Lage werde laufend überprüft und die Massnahmen nötigenfalls angepasst.
Zu den Aufgaben des Bundessicherheitsdienstes gehört der Schutz von Bundesräten, Parlamentariern oder gefährdeten Bundesangestellten sowie der Schutz von Gebäuden der Bundesverwaltung, der ausländischen Vertretungen oder internationaler Besuche und Konferenzen.
Der BSD analysiert die Lage und veranlasst die nötigen Sicherheitsmassnahmen. Umgesetzt werden diese vor allem durch die kantonalen Polizeikorps.
Swiss-Flüge abgesagt
Am Flughafen Zürich lief der Betrieb nach den Anschlägen vorerst normal, wie eine Sprecherin gegenüber der Nachrichtenagentur sda sagte. Die Polizei sei ohnehin präsent, das Sicherheitsdispositiv werde laufend überprüft. Für Passagiere und Besucher gebe es aber keine Auflagen.
Die Fluggesellschaft Swiss liess einen Flug mit Ziel Brüssel am Dienstagmorgen in Düsseldorf landen und sagte vier weitere am Dienstag geplante Flüge ab Zürich ab, wie eine Sprecherin auf Anfrage sagte. Ausfallen werde auch der erste Flug von Brüssel nach Zürich am Mittwochmorgen. Betroffen sind rund 800 Passagiere.
Swiss bietet für vor dem Anschlag gebuchte Flüge nach Brüssel eine Gratis-Umbuchung an. Das gilt vorläufig für Flüge bis zum 28. März. Reisende können ihre Flüge vom selben Abflugort und Destination Brüssel entweder verschieben oder auf die Reise verzichten und sich den Ticketpreis zurückerstatten lassen.
Bahnverkehr eingeschränkt
Auch der Bahnverkehr nach Belgien ist eingeschränkt. Zwar fahren die geplanten Züge los, da sie unterwegs noch andere Stationen bedienen. Doch wie weit sie kommen, ist nicht klar, wie es bei der SBB auf Anfrage hiess. Gemäss der Bahnverkehrsinformation ist mit Verspätungen und Zugausfällen in Belgien zu rechnen.
Auch anderswo wurden die Sicherheitsmassnahmen verstärkt: Auf dem Berliner Flughafen Tegel blieb die Besuchertrasse nach den Anschlägen geschlossen. Im Flughafen Frankfurt waren die Sicherheitsmassnahmen auf der höchsten Stufe, wie es hiess.
Erhöhte Sicherheitsvorkehrungen gab es auf dem Flughafen Gatwick in London sowie dem Pariser Flughafen Roissy-Charles-de-Gaulle und den Bahnhöfen in der französischen Hauptstadt. Aus Brüssel kommende Züge sollten besonders kontrolliert werden, hiess es in einer Mitteilung.
Auch in den Niederlanden wurden die Sicherheitsvorkehrungen auf allen Flughäfen verstärkt. Zudem wurden vorübergehend Kontrollen an der Grenze zu Belgien eingeführt, wie das Ministerium für Inneres und Sicherheit mitteilte. In Österreich wurde die Polizeipräsenz im gesamten öffentlichen Raum verstärkt. (awp/mc/upd/ps)