Dufry 2015 wächst dank Übernahmen markant
(Foto: Dufry)
Basel – Der Reise-Detailhändler Dufry ist im Geschäftsjahr 2015 dank Übernahmen kräftig gewachsen. Die organische Entwicklung war dagegen von den Schwächen in Russland und Brasilien geprägt. Unter dem Strich resultierten aufgrund von hohen Sonderkosten im Zusammenhang mit den Akquisitionen rote Zahlen. Für 2016 legt Dufry den Fokus auf die Integration von World Duty Free und will zu organischem Wachstum zurückkehren.
«Mit den beiden Übernahmen hat sich unser Unternehmen in jeglicher Hinsicht dramatisch verändert», sagte Dufry-CEO Julian Diaz am Mittwoch vor den Medien. Dank der vollen Konsolidierung von Nuance und dem erstmaligen Einfluss von World Duty Free für fünf Monate stieg der Umsatz um 46% auf 6,14 Mrd CHF an. Auf pro-forma Basis lag der Umsatz per Ende Jahr bei über 8 Mrd CHF, was gegenüber 2013 mehr als einer Verdoppelung entspricht.
Organisch ging der Umsatz dagegen 2015 um 5,3% zurück. «Aufgrund der Währungsschwächen in Russland und Brasilien haben wir im vergangenen Jahr rund 400 Mio CHF an Umsatz verloren», so Diaz weiter. In der neuen Struktur könne das Unternehmen diese Rückschläge aber nun deutlich besser abfedern. Unter Ausschluss dieser Märkte habe das organische Wachstum 2015 bei 4% gelegen.
Integration auf Kurs – 2016 ein weiteres Übergangsjahr
In der Verarbeitung der beiden Grossübernahmen sieht sich Dufry weiterhin auf Kurs. Die Integration von Nuance sei plangemäss per Ende 2015 abgeschlossen worden und bis Mitte 2017 soll auch World Duty Free vollständig integriert sein. Ab dann sollen auch die angestrebten Synergien über insgesamt 175 Mio CHF voll zum Tragen kommen.
Mit Blick auf die Profitabilität soll ab Mitte 2017 wieder das Niveau von vor den Übernahmen erreicht werden. Der EBITDA legte 2015 zwar um 26% auf 724 Mio CHF zu, die Marge lag aber mit 11,8% noch deutlich unter dem angestrebten Level für 2017 von 13,5%.
Unter dem Strich resultierte aufgrund von verschiedenen Sonderposten und Transaktionskosten ein Reinergebnis nach Minderheiten von -79,3 Mio, nach einem Gewinn von 51,6 Mio im Vorjahr. Auch im laufenden Jahr müsse im Zuge des Integrationsprozess mit signifikanten Sonderkosten gerechnet werden, so CFO Andreas Schneiter.
Organisches Wachstum erwartet
Mit dem Start ins Geschäftsjahr 2016 zeigte sich der Dufry-Chef zufrieden. «Die positiven Wachstumstrends aus dem vierten Quartal haben sich in den meisten Märkten fortgesetzt», so Diaz. Auch in Russland seien die ersten zwei Monate über dem Vorjahr ausgefallen und in Brasilien zeichne sich ab Februar eine leichte Verbesserung ab. Insgesamt soll für das laufende Jahr dabei ein organisches Wachstum von 3 bis 4% resultieren.
Rückenwind verspricht sich Dufry dabei auch vom prognostizierten weltweiten Passagierwachstum von 6%. Auch die Erneuerung bestehender und die Eröffnung neuer Ladenflächen sollen das organische Wachstum antreiben. Neben der Integration von WDF geniesst im laufenden Jahr auch der Schuldenabbau eine hohe Priorität. (awp/mc/pg)