SPS verdient 2015 dank Verkaufserfolgen mehr
SPS-CEO René Zahnd. (Foto: Implenia)
Olten – Das Immobilienunternehmen Swiss Prime Site (SPS) hat im Geschäftsjahr 2015 insbesondere von Verkaufserfolgen profitiert und Betriebsertrag und Gewinn gesteigert. Den Aktionären soll dennoch eine im Vergleich zum Vorjahr unveränderte Dividende ausgeschüttet werden. Für das laufende Geschäftsjahr stellt die Konzernleitung eine weitere Steigerung des Betriebsertrags in Aussicht.
Der Gesamtertrag stieg um 17% auf 995,2 Mio CHF, was vor allem mit dem erstmaligen Verkauf von Stockwerkeigentum in der 16-jährigen Firmengeschichte zu erklären ist. Aus dem Verkauf der rund 80 Eigentumswohnungen der Wohnüberbauung Maaghof in Zürich wurde ein Ertrag von 105,1 Mio CHF verbucht, wie SPS am Dienstag mitteilte.
Die Mieteinnahmen als grösster Posten und Resultat des eigentlichen Kerngeschäfts entwickelten sich mit 445,9 Mio CHF vergleichsweise stabil (+0,6%). Allerdings muss berücksichtigt werden, dass SPS im vierten Quartal Liegenschaften an die Swiss Prime Anlagestiftung im Volumen von 420 Mio CHF veräussert hatte. Um wie viel sich der Mietertrag dadurch verringerte, wird nicht beziffert. Positiv wiederum hätten sich die 2014 fertiggestellten Projekte SkyKey in Zürich und EspacePost in Bern – dem Hauptsitz der Schweizerischen Post – ausgewirkt.
Segment Leben und Wohnen im Alter stark gewachsen
Das Segment Leben und Wohnen im Alter ist mittlerweile mit 184,2 Mio CHF (+20%) zum zweitgrössten Ertragspfeiler angewachsen. Dieses Geschäft geht auf die in 2013 getätigte Übernahme des Altersresidenzen-Betreibers Tertianum zurück, welches durch weitere Zukäufe ausgebaut wurde.
Auch mit Immobiliendienstleistungen der Tochter Wincasa wurde mit 109,0 Mio CHF (+8,9%) mehr umgesetzt. Rückläufig entwickelte sich einzig der Geschäftsbereich Retail (-9,9% auf 136,8 Mio CHF). Der Restaurantbetrieb im «Clouds» im Portfolio-Schlachtschiff Prime Tower in Zürich wurde zur Jahresmitte an die Candrian Catering AG übergeben und ist seitdem nicht mehr Bestandteil des Geschäftsfelds.
Gewinn gesteigert
Die verbreiterte Ertragsbasis liess das Ergebnis auf Stufe EBIT um 20% auf 553,4 Mio CHF ansteigen und unter dem Strich schaute mit 355,1 Mio CHF gar knapp ein Viertel mehr heraus als im Vorjahr. Schub gab hier auch ein relativ hoher Gewinn von 30,9 Mio CHF, der aus dem Verkauf von Renditeliegenschaften stammt. Die Analysten-Schätzungen im AWP-Konsens wurden beim Mietertrag knapp getroffen, bei den Gewinnzahlen hingegen klar übertroffen.
Wird der Erfolg aus der turnusmässigen Neubewertung des Immobilienparks in Höhe von 124,6 Mio CHF (+10%) ausgeklammert, kamen EBIT und Gesamtergebnis bei 428,9 Mio CHF (+23%) bzw. 273,6 Mio (+32%) zu liegen. Der Gewinn pro Aktie stieg um 7,7% auf 4,20 CHF. Den Aktionären soll jedoch eine stabile Dividende von 3,70 CHF je Aktie ausgeschüttet werden.
Elisabeth Bourquoi für VR nominiert – Geschäftsaussichten «gut»
Weiter wird der Generalversammlung die Wahl von Elisabeth Bourqui, Head of Pension Management bei ABB Group, in den Verwaltungsrat (VR) vorgeschlagen. Auch Ex-SPS-CEO Markus Graf soll in das Gremium gewählt werden, wie bereits früher mitgeteilt wurde. Der bisherige VR-Vize Thomas Wetzel steht nicht mehr für eine Wiederwahl zur Verfügung.
Für das laufende Geschäftsjahr rechnet SPS mit einem Ertrag aus Vermietung und einem Betriebsertrag über Vorjahresniveau. Die Leerstandsquote wird zwischen 6% und 7% erwartet. Das Rekordergebnis des Jahres 2015 werde sich aus heutiger Sicht aufgrund der erzielten überdurchschnittlichen Erlöse aus dem Verkauf von Eigentumswohnungen und Renditeliegenschaften nicht wiederholen lassen, heisst es. Die Aussichten für 2016 werden aber insgesamt als «gut» beurteilt.
Die SPS-Aktie büsst am Dienstagnachmittag bei eher unterdurchschnittlichen Volumen 1,0% ein und liegt damit in etwa im Trend (SPI -0,88%). Seit Jahresbeginn hat der Titel den Gesamtmarkt bislang allerdings deutlich geschlagen. (awp/mc/upd/ps)