CH-Schluss: SMI gewinnt 0,5% auf 8’019 Punkte
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist am Montag mit Gewinnen aus dem Handel gegangen. Der SMI schloss klar oberhalb der 8’000-Punkte-Marke. Der Schweizer Leitindex hatte zuvor allerdings den Grossteil des Handelstags im roten Bereich verbracht. Erst die Nachricht von steigenden Ölpreisen, die gut eine Stunde vor Börsenschluss eintraf, liess ihn in die Gewinnzone steigen. Konkret war es die Meldung, dass der Preis für ein Fass Brent-Öl erstmals seit dem 10. Dezember 2015 wieder mehr als 40 USD koste.
Die Investoren schielen seit Wochen auf den Ölpreis, weil er als Konjunkturindikator gilt und weil die tiefen Notierungen Ängste über Firmenpleiten im grossen Stil weckten. Abgesehen davon war die nächste Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) vom Donnerstag das Hauptthema am Markt. Viele Investoren rechneten inzwischen mit weiteren Schritten zur Stimulierung der Wirtschaft in der Eurozone, meinten Analysten. Wegen dieser hohen Erwartungen seien jedoch auch Enttäuschungen möglich.
Der Swiss Market Index (SMI) legte um 0,46% auf 8’019,13 Punkte zu und knüpfte damit an die Vorwochengewinne an. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, stieg um 0,49% auf 1’235,76 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,43% auf 8’480,30 Stellen. Von den 30 SMI/SLI-Titeln schlossen 22 im Plus und acht im Minus.
Die deutlichsten Gewinne unter den Blue Chips verzeichneten bei Handelsschluss die Papiere des Ölservice-Unternehmens Transocean (+3,1%). Diese waren schon in der Vorwoche um fast 40% in die Höhe geschnellt. Erklärt wurden die neuerlichen Avancen mit dem steigenden Ölpreis und mit der noch immer tiefen Bewertung der Aktie, die nur noch bis Ende Monat an der Schweizer Börse gehandelt wird.
Dahinter schlossen Aktien mit einem starken China-Bezug deutlich im Plus. Dazu zählen jene der Luxusgüterkonzerne Swatch (+2,7%) und Richemont (+2,2%), für die China ein Schlüsselmarkt ist. Auch Schindler (1,2%) zählen zu den «China»-Aktien, weil die Wachstumsstrategie des Lift- und Rolltreppenhersteller von den in die Höhe schiessenden chinesischen Grossstädten abhängt. Die chinesische Regierung liess am Wochenende verlauten, sie wolle sich mit massiven Reformen gegen die schwächere Konjunktur stemmen.
Abgesehen davon gingen nur noch LafargeHolcim und Actelion mit Gewinnen von 1% oder mehr aus dem Handel.
Von den Schwergewichten unterstützten vor allem Novartis (+0,8%) den Anstieg des Gesamtmarktes. Der Pharmakonzern legte neue Langzeitdaten für sein Medikament Cosentyx gegen Schuppenflechte vor. Diese zeigten gemäss dem Unternehmen, dass Cosentyx auch längerfristig deutlich wirksamer sei als ein Konkurrenzmittel. Roche (+0,4%) und Nestlé (+0,1%) hielten nicht ganz mit.
Auf der anderen Seite erlitten Aryzta (-0,7%) und Adecco (-0,5%) die deutlichsten Einbussen. Adecco wird am Mittwoch die Jahreszahlen vorlegen. Die Aktie hat bislang im Jahresverlauf mit einem Minus von gegen 11% nicht eben geglänzt.
Bei den Verlierern fanden sich bei Handelsende auch viele Finanztitel. So schlossen Julius Bär (-0,4%) und CS (-0,3%) tiefer, nachdem diese in der Vorwoche mit Wochengewinnen von 7,1% und 13% noch zu den Hauptgewinnern gehört hatten. Händler sprachen von Gewinnmitnahmen. Auch Bâloise und Swiss Re (je -0,4%) sowie Geberit (-0,3%) und Sika (-0,1%) beendeten den Handel im roten Bereich.
Viel los war zum Wochenauftakt am breiten Markt, wo verschiedene Unternehmen Zahlen vorlegten. Unter Druck gerieten in der Folge vor allem die Papiere des Stromkonzerns Alpiq (-8,1%). Das Unternehmen kämpft mit dem garstigen Marktumfeld und schreibt nun seine Speicherkraftwerke zur Hälfte zum Verkauf aus. Gut kamen hingegen die Resultate und der Ausblick von Calida (+8,7%) an. Positiv überrascht zeigten sich Analysten insbesondere vom guten Start ins Jahr 2016.
Erstmals nach der Fusion präsentierte ausserdem das Sicherheitstechnologie-Unternehmen Dorma+Kaba (Aktie: -1,2%) Halbjahreszahlen und erfüllte bei den Margen die Markterwartungen, verfehlte diese hingegen mit dem Umsatz.
Sehr auffällig im Plus schlossen ohne konkrete News CPH (+19%) und Von Roll (+16%). (awp/mc/upd/ps)