Schwieriges Baujahr 2015

Schwieriges Baujahr 2015
(Foto: Jürgen Fälchle - Fotolia.com)

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Zürich – Die Umsätze im Schweizer Bauhauptgewerbe sind 2015 gegenüber dem Vorjahr um knapp neun Prozent gesunken. Markant ist der Rückgang im Wohnungsbau. Dies geht aus der Quartalsstatistik des Schweizerischen Baumeisterverbands (SBV) hervor.

2015 sind die Umsätze im Bauhauptgewerbe um 8.6% auf 18.4 Mrd. Franken gesunken. Der Hochbau erleidet dabei stärkere Einbussen als der Tiefbau, was vor allem auf den Wohnungsbau zurückzuführen ist.

Verschiedene Faktoren haben zum Rückgang geführt. Einerseits war das Vergleichsjahr 2014 ein ausserordentlich gutes Jahr, nicht zuletzt witterungsbedingt. Zum anderen ist die Nachfrage nach Wohnungen nicht mehr ganz so hoch. Gründe dafür sind wiederum gewisse Sättigungseffekte – die Leerwohnungsziffer ist am Steigen – sowie auch die verhaltene wirtschaftliche Entwicklung. In den Berg- und Tourismusregionen haben 2015 zudem die Effekte des Zweitwohnungsartikels voll durchgeschlagen. Mancherorts ist die Wohnbautätigkeit praktisch zum Erliegen gekommen.

Stabilisierung in Sicht
Im vierten Quartal haben sich die Auftragseingänge hingegen stabilisiert. Die Arbeitsvorräte per Ende 2015 liegen ebenfalls etwas höher als im Vorjahr. Auch sind die fundamentalen Faktoren für die Bauwirtschaft, vor allem das tiefe Zinsniveau und das anhaltende Bevölkerungswachstum, trotz schwierigen gesamtwirtschaftlichen Umfeldes nach wie vor intakt. Die Abwärtsrisiken sind aber deutlich grösser als das Potential für positive Überraschungen. Insbesondere wären ein stark steigendes Zinsniveau sowie eine starke Abnahme des Bevölkerungswachstums verheerend für den Wohnungsbau. Beides scheint zum heutigen Zeitpunkt aber nicht sehr wahrscheinlich. Insgesamt geht der SBV davon aus, dass das Bauvolumen im laufenden Jahr ähnlich hoch sein wird wie im Vorjahr.

Detaillierte Auswertungen finden Sie hier. (SBV/mc/ps)

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