CH-Schluss: SMI gewinnt 1,1% auf 7’877 Punkte

CH-Schluss: SMI gewinnt 1,1% auf 7’877 Punkte

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Freitag wie am Vortag ein gutes Prozent zugelegt und damit auch die Woche ganz knapp im Plus beendet. Nach einem bereits freundlichen Start und einem Anstieg bis auf klar über 7’900 Punkte fiel der SMI zwischenzeitlich auf ein Tagestief bei etwas mehr als 7’840 Punkten zurück, ehe die Kurse am Nachmittag wieder in die Höhe zogen. Die am Nachmittag in den USA vorgelegten Konjunkturdaten bewegten die Schweizer Aktien kaum mehr. Während die Einkommen und Konsumausgaben stärker zugelegt haben als erwartet, hat sich der Index zum Konsumentenvertrauen der Uni Michigan weniger abgekühlt als befürchtet.

Gestützt wurde das freundliche Börsensentiment vor dem Wochenende von den weiter angestiegenen Ölpreisen. So steht die Sorte Brent nicht mehr weit vom Jahreshoch entfernt. Bereits gibt es Stimmen, welche dem Öl einen Anstieg bis in den Bereich von 40 bis 45 USD zutrauen. Und der Ölpreis wird derzeit als Konjunkturindikator stark beachtet. Mit dem Anbruch des Frühlingsmonats März muss sich kommende Woche nun zeigen, ob nach dem sehr schwachen und turbulenten Jahresstart die Bodenbildung auf einem Niveau von knapp unter 8’000 Punkten gelingt, oder ob die Talfahrt wieder aufgenommen wird.

Der Swiss Market Index (SMI) gewann 1,06% auf 7’877,03 Punkte. Im Wochenvergleich ergab sich ein knappes Plus von 0,2%. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, zog um 1,38% auf 1’195,87 Punkte an und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 1,06% auf 8’276,36 Punkte. Von den 30 SMI/SLI-Titel schlossen 28 im Plus.

Als grösster Gewinner gingen Transocean (+12,7%) aus dem Handelstag hervor. Der Titel hatte nach der Vorlage der Jahreszahlen am späten Mittwochabend bereits am Donnerstag kräftig zugelegt und erfreute sich am Freitag nach erneut starkem Beginn vor allem in den letzten zwei Handelsstunden einer steigenden Beliebtheit. Trotz des massiven Gewinns stehen die Aktien aber noch immer um 25% unter dem Wert von Ende 2015. Die Aktie ist allerdings nur noch bis Ende März an der SIX kotiert und wird danach nur noch in New York gehandelt.

Speziell im Rampenlicht standen aber vor allem Sika, welche im Anschluss an die Publikation des Jahresergebnisses um 0,7% nachgaben. Nach einem guten Beginn mit einem soliden Plus ist das Papier in die Verlustzone abgerutscht. Die Zahlen wurden in Marktkreisen durchs Band als gut gelobt, was gleichzeitig aber kaum jemanden der Kommentatoren zu überraschen vermochte. Weiterhin werden die Unsicherheiten im Zusammenhang mit dem Übernahmeversuch durch Saint-Gobain als belastend für die Aktien bezeichnet. Am Vorabend hatte die französische Saint-Gobain das Interesse an Sika bekräftigt.

Hinter Transocean zeigten sich verschiedene Zykliker wie LafargeHolcim (+4,9%), Swatch (+2,8%) oder Richemont (+2,0%) sehr robust. Die Aktien der beiden Luxusgütergruppen erhalten von der von Nomura an den Konkurrenten Burberry vergebene Kaufempfehlung etwas Auftrieb. Händler glauben zudem, dass vor allem bei Richemont die tiefere Bewertung zum Einstieg genutzt werde. Auch ABB gewannen 1,5% hinzu. Die UBS hatte das Kursziel für ABB angehoben, gleichzeitig jedoch das Rating auf «Neutral» belassen.

Weiter waren verschiedene Finanztitel überdurchschnittlich gefragt. Am meisten verteuerten sich dabei CS (+3,4%), Zurich Insurance (+2,6%) und Swiss Life (+2,5%). Zu Swiss Life hatte JPMorgan das Rating am Vortag noch gesenkt und so einen deutlicheren Anstieg verhindert. Der Lebensversicherer wird am Dienstag kommender Woche die Geschäftszahlen vorlegen. Dicht dahinter folgten UBS (+2,1%); die Bank sieht sich in Belgien mit einem weiteren Strafverfahren wegen mutmassslichen Steuerbetrugs konfrontiert.

Die Pharma-Schwergewichte Roche (+1,1%) und Novartis (+0,6%) bewegten sich im hinteren Mittelfeld. Am wenigsten gefragt waren nebst Sika noch Swiss Re (-0,2%), Geberit (+0,2%) und Nestlé (+0,3%).

Im breiten Markt gaben jeweils nach Geschäftszahlen VZ Holding (-3,6%) moderat und Myriad (-9,7%) massiv nach, während sich die Aktien der Industriegruppe CPH Chemie + Papier Holding auf dem Schlussniveau des Vortages hielten.

Deutlich auf der Gewinnerseite positionierten sich EFG (+6,3%). Seit Anfang der Woche klar wurde, dass EFG die Tessiner Bank BSI übernehmen will, hatte der Kurs jedoch stark nachgeben. (awp/mc/upd/ps)

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