EU-Schluss: ESTX50 gewinnt 2,0 % auf 2877 Punke
Paris – Nach zwei sehr schwachen Handelstagen haben die wichtigsten Börsen Europas am Donnerstag wieder kräftig zugelegt. Unterstützung kam vor allem von positiven Konjunkturdaten aus Deutschland und der Eurozone, die die Erwartungen an eine weitere Lockerung der Geldpolitik durch die Europäische Zentralbank (EZB) nicht bremsten. Zudem, so sagte ein Börsianer, würden vorausschauend auf das G20-Treffen in Shanghai positive Impulse für die globale Konjunktur erhofft.
Der EuroStoxx 50 schloss trotz wieder schwacher Ölpreise mit einem Aufschlag von 2,03 Prozent bei 2877,42 Punkten. An der Börse in Paris kletterte der CAC-40-Index um 2,24 Prozent auf 4248,45 Punkte nach oben. In London zog der FTSE-100-Index um 2,48 Prozent auf 6012,81 Punkte an.
In Deutschland blieb das Konsumklima nach aktuellen Daten des Marktforschungsinstituts GfK stabil. In der Eurozone legte die Kreditvergabe im Januar etwas zu, während die Inflation nur leicht auf 0,3 Prozent stieg.
Euphorisch reagierten die Anleger auf die Jahreszahlen der Lloyds Banking Group : Die Aktien sprangen um fast 14 Prozent in die Höhe. Der Skandal um unnütze Kreditversicherungen belastete die britische Grossbank 2015 zwar erneut schwer, allerdings soll die Dividende dennoch steigen. Das habe die Hoffnung auf ein rasches Ende des Milliardenskandals um Kreditversicherungen geweckt und damit auf weiter steigende Barausschüttungen in den kommenden Jahren, hiess es.
Bankwerte hatten auch europaweit mit einem Plus von 3,54 Prozent die Nase vorn. So zogen die Papiere von Santander, Societe Generale und BNP Paribas im EuroStoxx zwischen 3 und 4 Prozent an.
Gute Nachrichten kamen auch von Axa: Der französische Versicherer profitierte 2015 unter anderem von einem starken Geschäft mit Altersvorsorgeprodukten und verdiente mehr. Der Konzern übertraf die Erwartungen der Experten leicht, die Aktien gewannen im EuroStoxx 1,21 Prozent.
Der Strom- und Gaskonzern Engie will sich nach einem herben Jahresverlust für 2015 in den kommenden drei Jahren neu aufstellen. Die Aktie legte nach anfänglichen Verlusten um 4,34 Prozent zu.
Für Safran hingegen ging es im Leitindex der Eurozone um 1,15 Prozent abwärts, nachdem der Luftfahrt- und Rüstungskonzern nicht so stark wie erwartet von der hohen Nachfrage nach Flugzeugtriebwerken profitierten.
Die Papiere von AB Inbev verloren 1,69 Prozent, nachdem bekannt wurde, dass der weltgrösste Bierbrauer 2015 mit dem starken Dollar und höheren Kosten zu kämpfen hatte.
Im Pariser Leitindex stachen die Papiere von Papiere von Technip, Europas grösstem Anbieter von Ölfeld-Dienstleistungen, mit einem Plus von knapp 12 Prozent hervor. Technip übertraf mit seinem Auftragseingang im vierten Quartal und einem sich damit auf insgesamt 17 Milliarden Euro belaufenden Auftragsüberhang per Ende 2015 die Analystenerwartungen. (awp/mc/pg)