Implenia wächst akquisitionsbedingt zweistellig
Implenia-CEO Anton Affentranger. (Foto: Implenia)
Dietlikon – Der Baukonzern Implenia ist im Geschäftsjahr 2015 dank der Übernahme von Bilfinger Construction im zweistelligen Prozentbereich gewachsen. Dafür ging der Gewinn wegen der damit verbundenen Kosten klar zurück. Der Konzern sieht sich indes auf gutem Weg, bei weiterem Wachstum sowohl den Gewinn absolut als auch die Margen wieder zu steigern. Um dies zu unterstreichen und gleichzeitig das Jubiläum zu feiern wird entsprechend auch die Dividende erneut erhöht.
Der Umsatz legte gegenüber dem Vorjahr um über 12% auf 3,29 Mrd CHF zu. Verantwortlich dafür ist vor allem die erstmalige Konsolidierung der Ende 2014 übernommenen Bilfinger Construction, welche 487,9 Mio CHF zum Umsatz beisteuerte. Auf währungsbereinigter Basis belief sich das Umsatzwachstum auf gut 15%, wie der Baukonzern am Dienstag mitteilte.
Der ausgewiesene operative Gewinn sank um gut 26% auf 79,9 Mio, wobei hier Amortisationskosten für Bilfinger in der Höhe von 22,7 Mio sowie ein negativer Währungseffekt von 1,2 Mio enthalten sind. Das um diese Effekte bereinigte operative Ergebnis verbesserte sich um 1,4% auf 102,6 Mio. Im laufenden und in den kommenden beiden Jahren werden die Amortisationskosten geringer ausfallen, wie Finanzchef Beat Fellmann gegenüber AWP erklärte. Seien 2015 50% der Amortisationskosten abgeschrieben worden, so seien für 2016 und 2017 noch je 20% geplant und für 2018 noch 10%.
Höhere Dividende trotz weniger Gewinn
Der EBIT für die Geschäftsbereiche lag unter Ausklammerung der Bilfinger-Effekte bei 107,7 Mio CHF, was – währungsbereinigt – einer Zunahme um 5,4% entspricht. An diesem Wert misst sich auch das EBIT-Ziel von 140 bis 150 Mio CHF, welches erneut bestätigt wurde. Es fehlen also noch mindestens 30%. «Wir werden 2016 mit dem EBIT einen Teil des angestrebten Weges gehen, realistisch wird der Zielwert aber erst ab 2017», führte Fellmann im Gespräch mit AWP aus. Zuversichtlich stimmt die Verantwortlichen, dass der hohe Auftragsbestand breit abgestützt ist. «Wir sind nicht abhängig von einzelnen Grossprojekten», so CEO Anton Affentranger.
Der Reingewinn fiel um knapp 29% auf 52,0 Mio CHF zurück. Dennoch soll die Dividende leicht auf insgesamt 1,90 CHF erhöht werden. Wie im Vorjahr wird ein ordentlicher Betrag von 1,80 CHF je Aktie bezahlt sowie eine Jubiläumsdividende von 0,10 CHF.
2016 mehr Umsatz und Gewinn erwartet
Für das Geschäftsjahr 2016 zeigt sich das Unternehmen insgesamt grundsätzlich zuversichtlich. Die Schweizer Bauwirtschaft habe im zweiten Semester wieder etwas angezogen, ausserdem sei das Orderbuch «prall gefüllt und von guter Qualität». Es sei mit einem Wachstum des Umsatzes und des Ergebnisses zu rechnen, so Affentranger. Dass sich aufgrund des innert eines Jahres von gut 3 auf über 5 Mrd CHF angestiegenen Bestellungsbestandes ein zweistelliges Umsatzwachstum für 2016 ableiten lasse, wollte Finanzchef Fellmann nicht bestätigen. «Mir als Finanzchef ist profitables Wachstum wichtiger als möglichst grosses Wachstum», sagte er dazu. Auch der CEO wollte keine genauere Prognose machen.
Im Hauptmarkt Schweiz sieht Affentranger eine Konsolidierung auf hohem Niveau. «Die Fundamentaldaten sind hier aber weiterhin gut», sagte er vor den Medien. Und auch der Infrastruktur-Markt in der Schweiz sei weiterhin positiv. Gute Aussichten attestiert er auch den Märkten in Norwegen und Schweden, dies wegen der staatlichen Infrastrukturpläne.
Der Konzern wies für 2015 mit Blick auf den erwähnten Ziel-EBIT eine Marge von 3,3% aus, nach 3,5% im Vorjahr. Dazu meinte Affentranger, dass eine Marge zwischen 4 und 5% das höchste aller Gefühle in seiner Branche darstelle. Laut Fellmann strebt Implenia denn auch für den Gesamtkonzern eine Marge von gegen 4,5% an. (awp/mc/pg)