CH-Schluss: SMI legt 1,25% auf 7961 Punkte

CH-Schluss: SMI legt 1,25% auf 7961 Punkte

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat einen starken Wochenauftakt verzeichnet. Anziehende Ölpreise haben dabei die Stimmung der Anleger massgeblich gestützt. Derzeit werden Ölpreise als Konjunkturindikator sehr stark beachtet. Die Risikofreude der Investoren sei stark an ihre Entwicklung gekoppelt.

Den aktuellen Anstieg bei den Rohölnotierungen führten Börsianer auf Hoffnungen zurück, dass es zu einer Begrenzung der Ölschwemme kommen könnte. Unterstützend wirkte dabei auch die Nachricht, wonach die Internationale Energieagentur (IEA) in etwa fünf Jahren einen drastischen Anstieg der Ölpreise befürchtet. Sie begründete dies mit dem beispiellosen Verzicht auf Investitionen in die Fördertechnik, der wiederum durch den niedrigen Ölpreis bedingt ist.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss mit einem Plus von 1,25% auf 7’961,49 Punkte. Das Tageshoch bei 7’996,05 Zählern lag nur knapp unter der 8’000er-Marke. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, legte um 1,37% auf 1’203,38 Punkte zu und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 1,19% auf 8’286,26 Punkte. Von den 30 SMI/SLI-Titeln gingen 28 im Plus aus dem Handel. Nur Sika und Richemont schlossen schwächer.

Die Gewinner-Liste war bunt gemischt. Am Ende schafften es die Anteilsscheine von Transocean mit einem Kursplus von 6,3% auf Platz eins. Hier machte sich die Erholung der Ölpreise bemerkbar. Es folgten die Papiere von Aryzta (+4,1%) und Clariant (+3,7%). In der Vorwoche gehörten Clariant-Aktien nach enttäuscht aufgenommenen Zahlen noch zu den grössten Verlierern.

Die Aktien der UBS (+3,0%) und der Zurich Insurance (+2,2%) führten unter den Finanztiteln die Gewinner-Liste an. Fest präsentierten sich auch die Valoren der Swiss Re (+2,0%), die am Dienstag mit der Zahlenvorlage für das vergangene Geschäftsjahr im Fokus stehen.

Unterstützung kam zudem von den beiden Pharma-Schwergewichten Roche (+1,6%) und Novartis (+1,4%). Sie setzen damit den Trend der Vorwoche fort, als sie bereits überdurchschnittlich gesucht waren. Das dritte Schwergewichte Nestlé (+0,4%) bremste den Markt hingegen etwas aus. Hier machten Börsianer eine Ratingsenkung durch die Credit Suisse auf «Underperfom» für das schwächere Abschneiden verantwortlich. Die Wahrscheinlichkeit für weitere Enttäuschungen erscheine derzeit grösser ein als für positive Überraschungen, heisst es in der Begründung.

Gefragt waren zudem noch die Aktien etwa von Adecco (+1,4%). Am Markt hiess es, die besser als erwartet ausgefallen Makrodaten aus Frankreich hätten etwas Rückenwind geliefert. Immerhin sei das Land bekanntlich ein wichtiger Markt für den Personalvermittler.

Unterdurchschnittlich entwickelten sich dagegen SGS (+0,8%), Syngenta (+0,3%) und Sonova (+0,2%). Bei Syngenta sei es derzeit egal, ob der Markt zulege oder nachgebe, die Titel schienen seit der ChemChina-Offerte bei etwa 400 CHF festgemauert, hiess es im Handel.

Im Minus schlossen Sika (-0,6%) und Richemont (-0,2%). Wie die Westschweizer Tageszeitung «Le Temps» am Freitagabend auf ihrer Homepage berichtet hatte, will der Luxusgüterkonzern offenbar bis zu 350 Stellen in der Schweiz abbauen.

Für Gesprächsstoff sorgten aber vor allem im breiten Markt EFG (-9,1%). Die Privatbank hatte am Morgen die Übernahme der Tessiner BSI für rund 1,33 Mrd CHF gemeldet. Dafür muss sie allerdings eine Kapitalerhöhung durchführen. Insgesamt wird die Transaktion von Analysten als sinnvoll betrachtet, wegen ihrer Grösse gleichwohl eher kritisch kommentiert. Am Freitag waren die Aktien um knapp 2% gestiegen, nachdem Übernahmeverhandlungen bestätigt wurden.

Grössere Verluste verzeichneten zudem noch die Aktien von Charles Vögele (-4,2%) und Santhera Pharma (-2,9%). Auf der Gewinnerseite standen dagegen Werte wie Looser (+5,6%), Cassiopeia (+4,8%) und BB Biotech (+3,3%). (awp/mc/pg)

SIX Swiss Exchange

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