CH-Schluss: SMI verliert 0,4% auf 7’917 Punkte

CH-Schluss: SMI verliert 0,4% auf 7’917 Punkte

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat den Handel am Donnerstag mit leichten Verlusten beendet. Bereits im frühen Handel verzeichnete der SMI deutliche Einbussen, stieg bis zum Mittag aber auf knapp 8’000 Punkte, um dann bis zum Schluss doch wieder in die rote Zone zu drehen. Die US-Börsen eröffneten nach vier starken Tagen eher verhalten. Während sich der US-Arbeitsmarkt jüngst recht positiv entwickelte, hat sich dagegen die Wirtschaftsstimmung in den USA im Januar insgesamt gemessen am Sammelindex der Frühindikatoren wie erwartet weiter eingetrübt.

Im Tagesverlauf sorgte an den europäischen Börsen zunächst vor allem die relative Erholung der Ölpreise sowie der wieder in Richtung 1,11 US-Dollar gefallene Eurokurs für Rückenwind. Hierzulande verhinderte dagegen das Schwergewicht Nestlé ein klares SMI-Plus, nachdem der Lebensmittelkonzern vorbörslich mit den Jahreszahlen mehrheitlich enttäuschte. Die Marktstimmung habe sich zwar verbessert, nachdem der SMI am Montag und Mittwoch jeweils stark zugelegt hatte, sagte ein Händler. Die Kurserholungen seien allerdings eher auf Schnäppchenjäger zurückzuführen statt auf eine grundlegende Veränderung der Aussichten für das globale Wachstum oder die Unternehmensgewinne.

Der Swiss Market Index (SMI) ging 0,37% tiefer bei 7’916,61 Punkten aus dem Handel. Zeitweise fiel er bis auf 7’863 Punkte. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, notierte am Schluss unverändert bei 1’195,49 Punkten, während der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,17% auf 8’237,47 Zähler fiel. Von den 30 SMI/SLI-Titeln schlossen 18 im Plus, 10 im Minus und 2 unverändert.

Bis zum Schluss gaben Transocean (-6,1%) am stärksten nach, nachdem die Ölpreise mit den US-Lagerdaten am späten Nachmittag deutlich unter Druck gerieten. Das Jahresminus der Ölbohrdienstleister-Titel addiert sich damit bereits auf einen Drittel.

Nestlé (-3,7%) gaben ebenfalls markant nach und waren wegen ihrer grossen Indexgewichtung eine erhebliche Belastung für den Schweizer Markt. Zwischenzeitliche Verluste von bis zu -4,5% konnten allerdings noch etwas eingedämmt werden. Der Nahrungsmittelkonzern verfehlte 2015 erneut die eigenen Wachstumsziele, und Analysten bemängelten am Donnerstag vor allem die unerwartet tiefe Profitabilität sowie den eher verhaltenen Ausblick für das neue Jahr.

Unter den grössten Verlieren fanden sich zudem die Aktien der Luxusgüterhersteller Swatch (-1,6%) und Richemont (-1,2%), nachdem die Schweizer Uhrenexporte im Januar erneut stark zurückgegangen waren. Ausgerechnet in den beiden wichtigsten Absatzmärkten – in Hongkong und den USA – verkaufen sich Uhren «made in Switzerland» deutlich schlechter.

Auch für die Grossbankentitel UBS (-1,8%) und CS (-1,6%) ging es am Donnerstag weiter bergab. CS gehören damit mit grossem Abstand zu den stärksten Verlierern der SMI/SLI-Titel seit Jahresbeginn mit einem Minus von fast 40%; UBS verloren in dem Zeitraum fast einen Viertel.

Besondere SMI-Unterstützung lieferten dagegen die beiden Pharma-Schwergewichte Roche (+2,1%) und Novartis (+1,0%). Die grössten Gewinner waren allerdings die Papiere des Personalvermittlers Adecco (+4,1%), die sich bereits am Vortag überdurchschnittlich gut entwickelt hatten. Frischen Wind brachten die am Morgen vom Konkurrenten Randstad vorgelegten Zahlen, die von Analysten als «solide» bezeichnet wurden. Dies lasse eine ähnliche Entwicklung bei Adecco erhoffen, wo am 9. März Zahlen zum Schlussquartal vorgelegt werden.

Swiss Re (+1,7%) profitierten derweil von einer Kaufempfehlung durch die Deutsche Bank. Insgesamt sei bei den Rückversicherern das defensive Profil mit hohen Ausschüttungen der grösste Pluspunkt, so der zuständige Analyst. Bei Swiss Re sei das Wachstum zudem stärker und das Gewinnprofil bei gleicher Ausschüttung attraktiver als etwa bei Munich Re.

Am breiten Markt profitierten EFG (+2,0%) von einer Ratingerhöhung auf «Hold» sowie Temenos (+2,2%) und Dufry (+1,8%) von Kaufempfehlungen jeweils verschiedener Analystenhäuser. Noch stärker legten allerdings Kudelski (+4,7%) zu, die nach Jahreszahlen mit überdurchschnittlichem Volumen gehandelt wurden. Das Technologieunternehmen hat Umsatz und Gewinn gesteigert und schüttet eine höhere Dividende aus. (awp/mc/upd/ps)

 

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