Walmart muss deutliche Abstriche machen
Walmart-Filiale in den USA. (Foto: Walmart)
Bentonville – Der Shopping-Riese Walmart hat Anleger mit durchwachsenen Zahlen und einem gesenkten Geschäftsausblick enttäuscht. Im vierten Quartal sank der Überschuss verglichen mit dem Vorjahreswert um 7,9 Prozent auf 4,6 Milliarden Dollar (4,1 Mrd Euro), wie der weltgrösste Einzelhändler am Donnerstag mitteilte.
Die Erlöse fielen um 1,4 Prozent auf 129,7 Milliarden Dollar. Vor allem im internationalen Geschäft musste Walmart Abstriche machen – der starke Dollar, der Auslandseinnahmen nach Umrechnung in US-Währung verringert, drückte die Bilanz.
Im umkämpften Online-Geschäft, das der US-Rivale Amazon dominiert, gerät Walmart weiter ins Hintertreffen. Trotz einer Investitions-Offensive, die am Gewinn nagt, legten die Verkäufe im E-Commerce im Schlussquartal selbst währungsbereinigt nur um acht Prozent zum Vorjahr zu. Amazon erhöhte den Umsatz bei stabilen Wechselkursen im gleichen Zeitraum um über ein Viertel.
Aktie unter Druck
Der Konzern kappte die Umsatzprognose und rechnet jetzt mit stagnierenden Erlösen im laufenden Geschäftsjahr. Bei Anlegern kam der Quartalsbericht nicht gut an – die Aktie fiel vorbörslich zeitweise um über fünf Prozent.
Dabei hatte Walmart Investoren bereits auf langfristige Gewinneinbussen eingestellt. Grund sind neben den hohen Ausgaben im Online-Geschäft steigende Personal- und Lohnkosten nach Gehaltserhöhungen. Vor einem Jahr hatte das Unternehmen angekündigt, die Löhne in den USA deutlich anzuheben.
Unter dem Druck sinkender Erlöse hatte Walmart Mitte Januar ein massives Sparprogramm beschlossen. Weltweit sollen 269 Filialen geschlossen werden, 16 000 Mitarbeiter sind betroffen. In den USA sollen 154 Läden dichtmachen, davon 102 kleinere Geschäfte. Walmart will sich künftig stärker auf seine grossen Supercenter konzentrieren. Vom deutschen Markt hatte sich der US-Konzern bereits vor Jahren zurückgezogen. (awp/mc/ps)