Schweizer ZEW-Indikator sinkt im Februar leicht
Ökonomen und Analysten blicken pessimistischer in die Zukunft. (Bild: © Kurhan – Fotolia.com)
Zürich – Die Erwartungshaltung von Ökonomen und Analysten in Bezug auf den Schweizer Konjunkturverlauf hat sich weiter leicht verschlechtert: Der ZEW-Indikator ist im Berichtsmonat Februar gegenüber dem Vormonat um 2,9 auf -5,9 Punkte gesunken. Dies ist der tiefste Wert seit April 2015 (-23,2), ähnlich tief war er allerdings schon im Juli mit -5,4 Zählern.
Entsprechend rechnen die befragten Analysten eher mit einer Abkühlung der Schweizer Konjunktur, wie es in einer Mitteilung der Credit Suisse und des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) vom Mittwoch heisst. Die beiden Institute berechnen den Index auf monatlicher Basis. Die aktuelle Konjunkturlage wird derweil von den meisten Analysten (82%) weiterhin als «normal» befunden.
Für die Eurozone verschlechterte sich der Konjunkturausblick gemäss den Angaben merklich bzw. rund 18 Punkte auf +12,0 Punkten, während er sich für die USA im selben Ausmass auf +9,1 Zähler verbesserte.
Die Mehrheit der Befragten rechnet für die Eurozone (73%) und die Schweiz (85%) noch immer mit unveränderten kurzfristigen Zinsen. Für die Eurozone ist laut Mitteilung der Anteil der Analysten, die von einer Zinssenkung in den kommenden sechs Monaten ausgehen, mit 27% deutlich höher als für die Schweiz mit 12%. 3% rechnen in der Schweiz gar mit höheren Zinsen.
Im Februar 2016 halten sich ausserdem die Analysten, die eine Abwertung oder Aufwertung des USD/CHF-Wechselkurses erwarten, die Waage. Der Saldo beträgt -0,1 Punkte. In den vergangenen drei Jahren wurde laut Mitteilung durchgehend mit einer Dollaraufwertung gerechnet.
Zum Euro dürfte sich der Franken nach Meinung der Finanzanalysten in den kommenden sechs Monaten abschwächen. Der entsprechende Saldo liegt bei -17,7 Punkten. In einer Sonderfrage wurde ausserdem nach dem Fair Value von EUR/CHF gefragt, wobei die Analysten den verschiedenen Spannen jeweils eine Wahrscheinlichkeit zuordnen mussten. Neu wird die Spanne von 1,10 bis 1,20 für am wahrscheinlichsten gehalten. Im November 2015 war die grösste Wahrscheinlichkeit noch Kursen von 1,00 bis 1,10 zugeordnet worden.
Die aktuelle Umfrage wurde zwischen dem 1. und 15. Februar durchgeführt, 34 Analysten nahmen daran teil. (awp/mc/ps)