CH-Schluss: SMI gewinnt 2,1% auf 7’657 Punkte
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist am Freitag mit einem soliden Plus aus dem Handel gegangen. Damit kam es zum zweiten Mal in dieser Woche zu einer technischen Gegenbewegung auf die massiven Verluste der Tage davor. Gleichwohl ergab sich für den SMI auf Wochensicht per Saldo zum vierten Mal in den vergangenen sechs Wochen ein klares Minus. Den massiven Verlusten der letzten Tage entsprechend waren die Aktien der Grossbanken stark gesucht. Ob die Erholungsbewegung des Gesamtmarktes in der kommenden Woche eine Fortsetzung findet, oder ob es zumindest zu einer gewissen Stabilisierung kommt, wird sich weisen.
Aufgrund der stark überverkauften Situation gab es Marktteilnehmer, welche eine Erholung in der nächsten Zeit von bis zu 500 Punkten prognostizierten. Allerdings gab es auch andere Stimmen, welche tendenziell von einer weiteren Abwärtsbewegung ausgingen. Gestützt wurde das Sentiment zum Wochenschluss vor allem von den wieder etwas angestiegenen Ölpreisen. Die am Nachmittag in den USA vorgelegten Konjunkturzahlen verliehen den hiesigen Aktien nur vorübergehend etwas Auftrieb.
Der Swiss Market Index (SMI) legte schliesslich 2,13% auf 7’656,6 Punkte zu. Im Wochenvergleich ergab sich gleichwohl ein Minus von 3,8%; seit Jahresbeginn verlor der SMI 13%. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, zog am Freitag um 2,43% auf 1’142,36 Punkte an und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 2,03% auf 7’941,01 Punkte.
Zu den Top-Aktien gehörten am Freitag CS (+6,4%) und UBS (+5,1%), sie haben nach Minusraten seit Jahresende 2015 von über 40% bzw. knapp 30% am meisten Nachholbedarf. Die Bankaktien leiden am meisten unter den Sorgen um die Konjunktur, aber auch wegen der Gefahr vor grösseren Kreditausfällen und noch höheren Negativzinsen. Zum Wochenende haben beide Grossbanken Veränderungen im Aktionariat vermeldet. So hat für die UBS MFS Investment Management einen Anteil von über 3% gemeldet und für die Credit Suisse die Norges Bank einen solchen von über 5%. Die Avancen von Julius Bär (+3,8%) waren etwas moderater.
Noch etwas stärker als bei CS und UBS fiel die Erholung bei Transocean (+7,4%) aus, welche vom wieder etwas festeren Ölpreis gestützt wurden sowie vom neuesten Flottenbericht. Gemäss diesem hat das Ölbohrservice-Unternehmen neue Verträge seit Oktober mit einem Geschäftsvolumen von insgesamt etwa 500 Mio USD abgeschlossen. Die Royal Bank of Canada (RBC) hat indes das Kursziel für die Aktie etwas gesenkt und gleichzeitig das Rating «Sector Perform» bestätigt. Die Aktie habe nur noch begrenztes Abwärtspotential, hiess es dazu.
Weitere überdurchschnittliche Gewinner waren Actelion (+3,8%), LafargeHolcim (+3,8%), Swatch (+3,2%) oder Richemont (+2,7%). Für die beiden Luxusgüter-Aktien hat die RBS ebenfalls das Kursziel etwas angepasst, dabei aber das Rating «Outperform» bekräftigt.
Im breiten Mittelfeld landeten schliesslich die PS von Schindler (+2,3%). Der Innerschweizer Lift- und Rolltreppen-Hersteller hat sein Jahresresultat 2015 veröffentlicht und dabei in etwa im Rahmen der Schätzungen abgeschlossen. Ein Lichtblick sei vor allem der überzeugende Ausblick für das laufende Jahr, hiess es dazu.
Am Tabellenende standen Adecco mit einem knappen Minus von 0,1%. Die geringsten Gewinne verzeichneten daneben Syngenta (+0,5%). Der COO von Syngenta hatte gegenüber der Presse verlauten lassen, dass nach einer Übernahme durch ChemChina zur Sicherstellung des Investmentgrade-Ratings vier unabhängige Verwaltungsräte in das Gremium gewählt werden sollen.
Von den Schwergewichten hielten sich Novartis mit einem Plus von 1,9% etwas besser als Nestlé und Roche (je +1,5%). Nestlé wird in der kommenden Woche das Jahresergebnis vorlegen.
Im breiten Markt zogen Temenos nach Zahlen um 0,8% an. Nach einem deutlich stärkeren Beginn sind die Gewinne der Aktie im Tagesverlauf aber nach und nach abgebaut worden, vorübergehend notierte das Papier gar im Minus. Ebenfalls jeweils nach dem Jahresergebnis fielen die PS der Graubündner KB um 2,2% zurück, wogegen Zug Estates (+2,4%) in ähnlichem Masse anzogen.
Auffällig waren etwa noch die Gewinne von Leonteq (+6,8%) oder Rieter (+4,4%). (awp/mc/upd/ps)