EU-Schluss: ESTX50 sackt um 3,3% auf 2’785 Punkte ab

EU-Schluss: ESTX50 sackt um 3,3% auf 2’785 Punkte ab

London – Europas wichtigste Aktienmärkte haben ihre Verluste vom Freitag zu Beginn der neuen Woche deutlich ausgeweitet. Konjunktursorgen, ein festerer Euro sowie erhebliche Kursabschläge an der Wall Street schockierten die Anleger.

Der EuroStoxx-50-Index schloss am Montag mit einem Minus von 3,27 Prozent bei 2’785,17 Punkten – der tiefste Endstand seit August 2013. Bereits die vergangene Woche hatte der Leitindex der Eurozone per saldo mit einem Minus von fast fünfeinhalb Prozent beendet. Der CAC-40-Index in Paris fiel um 3,20 Prozent auf 4066,31 Punkte. Der Londoner FTSE 100 sank um 2,71 Prozent auf 5689,36 Punkte.

Als Stimmungsbremse für die Aktienmärkte erwies sich der anziehende Eurokurs , der europäische Waren für Käufer ausserhalb des Währungsraums verteuert. Marktbeobachter sprachen zudem von anhaltenden Befürchtungen im Hinblick auf die globale Wirtschaftsentwicklung. Ferner rutschte der US-Leitindex Dow Jones Industrial um mehr als 2 Prozent nach unten.

Mit minus 0,59 Prozent hielt sich sich der Rohstoffwerte-Subindex im marktbreiten Stoxx Europe 600 noch am besten. Schlusslicht in der Branchenübersicht war der Bankenindex, der 5,59 Prozent einbüsste. Der Geldsektor litt unter zunehmenden Ängsten vor schwachen Geschäftszahlen, Kreditausfällen und sogar Bankpleiten.

«In den Medien wird wieder das Thema Kreditausfall-Versicherungen – oder kurz gesagt CDS – gespielt», kommentierte Augustin Eden von Accendo Markets. Die Kosten für diese ausserbörslich gehandelten Versicherungen seien wegen Sorgen um faule Kredite und möglicher Bankenpleiten auf Mehrjahreshochs gestiegen.

Die Aktien der drittgrössten griechischen Bank, Eurobank Ergasias, wurden mit einem Verlust von über 29 Prozent abgestraft. Die Anteilsscheine der zweitgrössten Bank Griechenlands, Alpha Bank, verloren fast 18 Prozent. Die italienische Banca Monte dei Paschi di Siena (BMPS) sackte um fast 12 Prozent ab, die spanische Banco Popolare um über 9 Prozent.

Bei Rolls-Royce sorgte ein Pressebericht für für Kursverluste von 2,65 Prozent, wonach der Triebwerkshersteller erstmals seit über 20 Jahren seine Dividende kürzen könnte.

Dass Randgold Resources seine Barmittelbestände im vergangenen Jahr verdoppelt hat und die Dividende anheben will, liess hingegen die Papiere des auf das Goldschürfen in Afrika spezialisierten Bergbauunternehmens um mehr als 13 Prozent steigen.

Auch die Aktien von Syngenta stemmten sich mit minus 0,10 Prozent gegen den negativen Markttrend. Die am Mittwoch angekündigte Übernahme des Basler Agrochemiekonzerns durch das chinesische Staatsunternehmen ChemChina könnte vom US-Konkurrenten Monsanto hintertrieben werden, schrieb die Zeitung «NZZ am Sonntag» unter Berufung auf Insider. (awp/mc/upd/ps)

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