Leonteq steigert Jahresgewinn deutlich

Leonteq steigert Jahresgewinn deutlich
Leonteq-CEO Jan Schoch.

Jan Schoch, CEO Leonteq.

Zürich – Die auf strukturierte Produkte spezialisierte Leonteq hat im Geschäftsjahr 2015 zwar den Gewinn deutlich gesteigert. Doch mit der unverhofften Aufkündigung der Partnerschaft mit DBS sorgte das Unternehmen für eine negative Überraschung. Die Aktien erlitten darauf einen Kurseinbruch. Das Management gibt sich zuversichtlich, die Lücke in Asien schliessen zu können.

Die Partnerschaft mit dem asiatischen Finanzdienstleister DBS ging Leonteq im November 2014 ein. Im vergangenen Sommer hiess es noch, dass sich die Zusammenarbeit mit DBS im ersten Halbjahr 2015 «sehr gut» entwickle. Dabei wurden im Hintergrund bereits Diskussionen über die Weiterführung der Kooperation geführt, wie CEO Jan Schoch an der Bilanzmedienkonferenz zugab. Unterschiedliche Interessen bezüglich Geschäftsmodell und Exklusivität hätten dazu geführt, dass Leonteq die Partnerschaft nun beende.

Auf Zielkurs bezüglich neuer Partnerschaften
Schoch wollte diesen Schritt als Lernprozess eines jungen Unternehmens verstanden wissen. Erleichtert wurde der Schritt auch dadurch, dass das Unternehmen mit Deutsche Bank und Bank of Montreal neue Partner gefunden hat und alle anderen Partnerschaften weitere Fortschritte erzielten. Schoch sieht denn auch das Unternehmen weiter auf Kurs, in fünf Jahren die Zahl der Partnerschaften wie anvisiert von derzeit sechs auf über 30 erhöhen zu können.

Auch die finanziellen Auswirkungen der Aufkündigung redete CFO Roman Kurmann klein. DBS habe 2015 erst einen tiefen einstelligen Beitrag zum Gesamtertrag und einen noch tieferen einstellen Wert zum Gewinn beigesteuert.

Im Schatten der Aufkündigung der DBS-Kooperation gerieten die Ergebnisse für 2015 zu einem Nebenschauplatz, obwohl das Unternehmen auf Ebene Ertrag die Erwartungen der Analysten leicht verfehlte, auf Gewinnebene aber übertraf. CEO Schoch selbst bezeichnete das Ergebnisse als robust, wenn auch etwas unter den Erwartungen des Managements.

Den Betriebsertrag steigerte Leonteq gegenüber dem Vorjahr um 10% auf knapp 220 Mio CHF. Dafür war hauptsächlich das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft verantwortlich, das seinen Erfolg um 26% auf 229 Mio steigerte. Das Handelsgeschäft und auch das Zinsengeschäft verbuchten dagegen einen negativen Erfolg von 4,1 Mio respektive von -4,9 Mio. Leonteqs Transaktionsvolumen belief sich auf 20,5 Mrd im Jahr 2015 und damit praktisch unverändert gegenüber 2014 (20,4 Mrd).

Höhere Dividende
Der Betriebsaufwand erhöhte sich um 8% auf 151 Mio. Während sich der Sachaufwand um 1% verringerte nahm der Personalaufwand um 10% zu. Die Cost/Income-Ratio verbesserte sich um 1 Prozentpunkt auf 69%.

Unter dem Strich resultierte ein um 10% verbesserter Gewinn von 68,6 Mio. Den Aktionären soll eine Dividende von 1,75 CHF nach 1,50 CHF im Vorjahr in Form einer in der Schweiz verrechnungssteuerfreien Ausschüttung aus Kapitaleinlagereserven ausbezahlt werden.

Ins laufende Jahr ist Leonteq gemäss Schoch sehr gut gestartet. Er sei trotz vorherrschender geostrategischer Risiken optimistisch für die weitere Entwicklung in den kommenden Jahren.

Die unerwartete Aufkündigung der DBS-Partnerschaft löste im Markt eine Verkaufswelle aus, die den Aktienkurs in einem insgesamt schwächeren Gesamtmarkt zwischenzeitlich über 20% einbrechen liess. Danach erholten sie sich wieder etwas stehen aber gegen 12.50 Uhr mit einem Kurs von 96,05 CHF noch immer gut 18% im Minus. Der Verlust von DBS zeige, dass bei Leonteq vieles im Fluss ist, was typisch für junge Unternehmen in der Ausbauphase sei, versucht die ZKB das Ereignis zu relativieren. Leonteq habe insgesamt einen Mix aus widerstreitenden Entwicklungen publiziert. Während der Umsatz etwas enttäuscht habe, sei die Marge fast schon unglaublich robust, heisst es weiter. (awp/mc/upd/ps)

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