US-Schluss: Dow steigt um 1,1% auf 16’337 Punkte

US-Schluss: Dow steigt um 1,1% auf 16’337 Punkte

New York – Die Aussicht auf ein gemächliches Zinserhöhungstempo hat den Dow Jones Industrial am Mittwoch wieder ins Plus gehievt. Nachdem sich die Stimmung im US-Dienstleistungssektor überraschend deutlich eingetrübt hatte, setzten die Anleger nun auf eine Geldpolitik der ruhigen Hand. Eine Leitizinserhöhung auf der nächsten Sitzung der Notenbank Fed im März wird mittlerweile kaum mehr erwartet, die Wahrscheinlichkeit dafür beträgt weniger als 10 Prozent. Das Spiegelbild dieser Einschätzung war die breit angelegten Schwäche des Dollar, die zugleich einen Kurssprung bei den Ölpreisen auslöste.

Der Dow stieg nach einem nervösen Handel um 1,13 Prozent auf 16’336,66 Punkte. Am Dienstag hatte der US-Leitindex noch 1,80 Prozent eingebüsst. Der marktbreite S&P-500-Index legte zur Wochenmitte um 0,50 Prozent auf 1’912,53 Punkte zu.

Für den technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100 hingegen ging es um 0,50 Prozent auf 4’171,97 Punkte nach unten. Hier erwiesen sich unter anderem Kursverluste von rund 5 Prozent bei den Aktien von Alphabet als Belastung. Der Goolge-Mutterkonzern hatte erst am Montagabend erfreuliche Quartalszahlen präsentiert und mit einem Kurssprung Apple als wertvollstes Unternehmen der Welt abgelöst.

Mit Blick auf die Konjunktur hatte sich die Stimmung im Dienstleistungssektor der USA im Januar überraschend deutlich eingetrübt. Der Einkaufsmanagerindex des ISM (Institute for Supply Management) war unerwartet deutlich auf den niedrigsten Stand seit Februar gefallen. Börsianer sorgen sich, dass die Schwäche der US-Industrie auch auf die Dienstleistungsbranche durchschlagen könnte.

Der Index sei zwar im Expansionsbereich geblieben und das Wachstumsszenario für die US-Wirtschaft bleibe intakt, schrieb Analyst Ralf Umlauf von der Landesbank Helaba. Gleichwohl scheine die erwartete Wachstumsbeschleunigung geringer auszufallen.

Die zuletzt arg gebeutelten Aktien von Ölkonzernen profitierten von den wieder gestiegenen Preisen für das «schwarze Öl». So zogen ExxonMobil an der Dow-Spitze um mehr als 5 Prozent an und Chevron gewannen mehr als 4 Prozent.

Auch aus der Berichtssaison kamen weitere Nachrichten in den Markt. Aktien von Merck & Co gaben nach der Vorlage der Zahlen zum vierten Quartal um 0,71 Prozent nach. Die Geschäfte des Pharmakonzerns waren im Schlussquartal durchwachsen gewesen.

Yahoo standen nicht nur mit Geschäftszahlen, sondern auch mit strategischen Zukunftsplänen im Fokus. Der seit Jahren schwächelnde Internet-Pionier stellt sich zum Verkauf. Zugleich startet Chefin Marissa Mayer noch einen Versuch, das Steuer mit radikalen Massnahmen herumzureissen: Für bis zu drei Milliarden Dollar sollen Firmenteile abgestossen werden, in einem Umbau fallen rund 15 Prozent der Arbeitsplätze weg. Die Massnahmen verwirrten aber offensichtlich mehr als dass sie beruhigten: Die Papiere sackten um 4,75 Prozent ab.

Die Anteilsscheine von General Motors (GM) fielen um rund zweieinhalb Prozent. Der SUV- und Pickup-Boom im Heimatmarkt und starke Geschäfte in China hatten zwar bei der Opel-Mutter die Kassen klingeln lassen. Das Europageschäft aber bleibt schwierig.

Die Aktien von Gilead Sciences schliesslich zogen um rund viereinhalb Prozent an. Das Biotechnologieunternehmen hatte mit seinem Gewinn im vierten Quartal positiv überrascht.

Der Euro stieg über 1,11 US-Dollar und kostete zuletzt 1,1108 Dollar. US-Staatsanleihen mit einer zehnjährigen Laufzeit fielen angesichts der Gewinne im Dow um 10/32 Punkte auf 103 9/32 Punkte und rentierten mit 1,881 Prozent. (awp/mc/upd/ps)

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