US-Schluss: Dow Jones legt 1,78% auf 16’167 Punkte zu
New York – Besser als erwartet ausgefallene Geschäftszahlen einiger US-Konzerne haben die Wall Street am Dienstag deutlich nach oben befördert. Händler begründeten die rasante Aufwärtsbewegung zudem mit unerwartet guten US-Wirtschaftsdaten und dem wieder merklich erholten Ölpreis.
Der Dow Jones Industrial schloss 1,78 Prozent höher bei 16 167,23 Punkten und damit knapp unter seinem Tageshoch. Zum Wochenstart hatte der Leitindex rund 1,3 Prozent eingebüsst und war unter die Marke von 16 000 Punkten gerutscht. Seit Jahresbeginn liegt er immer noch gut 7 Prozent im Minus.
Der marktbreite S&P-500-Index stieg am Dienstag um 1,41 Prozent auf 1903,63 Punkte. Der Technologie-Auswahlindex Nasdaq 100 rückte um 0,89 Prozent auf 4233,85 Punkte vor.
In den USA hat sich die Verbraucherstimmung im Januar überraschend stark aufgehellt. Ferner sind die Preise am US-Häusermarkt im November stärker gestiegen als erwartet. Die Rohöl-Notierungen, die am Vortag unter 30 Dollar pro Fass gesunken waren, sind am Dienstag in der Spitze um mehr als 6 Prozent auf über 32 Dollar geklettert. Davon profitierten naturgemäss die Aktien der Energiekonzerne. So stiegen Chevron und Exxon Mobil um 3,99 beziehungsweise 3,68 Prozent.
Unter den Einzelwerten ragten die Aktien von Sprint mit einem Plus von 18,65 Prozent heraus. Beim Mobilfunkkonzern wächst die Hoffnung auf eine Trendwende. Im dritten Geschäftsquartal gewann das Unternehmen gut eine halbe Million neue Nutzer. Zugleich verringerte die Nummer vier im US-Mobilfunkmarkt ihren Verlust deutlicher als von Analysten erwartet.
Den grössten Sprung nach oben machten aber die Aktien von Terex mit plus 36,58 Prozent auf 20,50 Dollar. Der chinesische Industriekonzern Zoomlion will die geplante Fusion des US-Baumaschinenherstellers mit dem finnischen Kranbauer Konecranes verhindern und hat ein entsprechend hohes Übernahmeangebot für Terex abgegeben. Zoomlion bietet 30 Dollar in bar je Terex-Aktie – das ist doppelt so viel wie der Schlusskurs vom Montag.
Einige im Dow gelistete Unternehmen überraschten mit ihren Quartalszahlen positiv. So gelang dem Konsumgüterkonzern Procter & Gamble dank gesunkener Kosten ein Gewinnsprung. Für die Aktien ging es um 2,55 Prozent nach oben.
Für den Mischkonzern 3M ist ein Schreckensjahr mit einem kleinen Lichtblick zu Ende gegangen: Nach mehreren Gewinnwarnungen vermeldete das Unternehmen nun für das Schlussquartal einen Gewinn je Aktie von 1,66 US-Dollar. Das war etwas mehr als von Analysten erwartet wurde und sorgte dafür, dass sich die Aktie an der Dow-Spitze um 5,24 Prozent verteuerte.
Der vor der Fusion mit dem Konkurrenten Dow Chemical stehende US-Chemiekonzern Dupont war im vierten Quartal wegen schwacher Agrochemie-Geschäfte und hoher Kosten für den Stellenabbau in die Verlustzone gerutscht. Die Quartalszahlen übertrafen zwar die Erwartungen, allerdings enttäuschte die Gewinnprognose für dieses Jahr. Die Anteilsscheine stiegen um unterdurchschnittliche 0,89 Prozent.
Der starke US-Dollar, aber auch eine schwache Medizintechniksparte haben dem Pharma- und Konsumgüterkonzern Johnson & Johnson (J&J) weiter zugesetzt. Allerdings fiel das Umsatzminus in den letzten drei Monaten des Jahres nicht mehr ganz so stark aus wie im Vorquartal. Die Aktien rücken um fast 5 Prozent vor.
Im Fokus standen auch die Papiere von AIG . Der Versicherer will sich schrittweise von seiner Hypothekenversicherungssparte United Guaranty trennen. Damit soll die von Aktionären geforderte Aufspaltung verhindert werden. Die Papiere zogen um knapp 1 Prozent an.
Der Euro hat am Dienstag im US-Handel wieder zugelegt und damit die Verluste aus dem europäischen Geschäft wettgemacht. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,0855 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs gegen Mittag auf 1,0837 (Montag: 1,0815) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9228 (0,9246) Euro. Zehnjährige US-Staatsanleihen verharrten bei 102 6/32 und rentierten mit 2,00 Prozent. (awp/mc/upd/pg)