Ölpreise schwanken stark und pendeln um 30 USD
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New York / London / Wien – Die Ölpreise haben am Dienstag kräftig geschwankt. Nachdem die Preise für Nordsee-Öl und für US-Öl am Morgen zeitweise deutlich unter die Marke von 30 US-Dollar gefallen waren, setzte seit dem Vormittag eine Gegenbewegung ein. Die Preise für die beiden wichtigsten Ölsorten schafften den Sprung in die Gewinnzone und hielten sich am späten Nachmittag über 31 Dollar.
Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur März-Lieferung wurde zuletzt mit 31,69 Dollar gehandelt. Das sind 1,19 Dollar mehr als am Montag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte WTI stieg um 99 Cent auf 31,33 Dollar.
Gemeinsames Vorgehen der Opec und Russlands?
Als Auslöser für die Gegenbewegung nannten Händler Spekulationen auf ein abgestimmtes Vorgehen der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) und Russlands gegen die niedrigen Ölpreise. Die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass hatte zuvor unter Berufung auf den Vize-Präsidenten des Ölkonzerns Lukoil, Leonid Fedun, berichtet, dass Russland und das Ölkartell bei der Reduzierung des Überangebots an Rohöl kooperieren könnten.
Es gebe ein Stück weit Hoffnung auf eine Einigung der Opec und Russlands, die zu weniger Rohöl auf dem Weltmarkt führen könnte, sagte Experte John Kilduff vom New Yorker Hedgefonds Again Capital. Eine Übereinkunft von Russland und dem Ölkartell könnte seiner Einschätzung nach zu steigenden Preisen führen.
Angebot bleibt (zu) hoch
Zuvor hatte ein Anstieg der Risikoaversion der Anleger an den Finanzmärkten eine neue Verkaufswelle am Ölmarkt ausgelöst. Am Morgen war es wegen der Sorge um die Konjunktur in China zu starken Verlusten an den asiatischen Aktienmärkten gekommen. Ausserdem bleibt das zu hohe Angebot an Rohöl auf dem Weltmarkt das alles beherrschende Thema. Am Morgen hätten auch Meldungen über ein rekordhohes Ölangebot aus dem wichtigen Förderland Irak die Ölpreise ebenfalls belastet, hiess es von Rohstoffexperten der Commerzbank.
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) hat sich zuletzt weiter etwas erholt. Am Dienstag meldete das Opec-Sekretariat, dass der Korbpreis am Montag 25,58 US-Dollar pro Barrel betragen habe. Das waren acht Cent mehr als am Freitag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der 13 wichtigsten Sorten des Kartells. (awp/mc/upd/ps)