Partners Group verzeichnet rekordhohe Neugelder
Zürich – Der Vermögensverwalter Partners Group hat 2015 von der zunehmenden Suche der Investoren nach Anlage-Lösungen im Privatmarkt-Bereich profitiert. Dies schlug sich in einem rekordhohen Zufluss an Bruttoneugeldern nieder und resultierte in einem deutlichen Zuwachs der verwalteten Vermögen (AuM). Das Management rechnet für 2016 mit einer Fortsetzung des Nachfragetrends und erhöht die Zielgrösse bei den erwarteten Kundengeldern. Der Markt reagierte mit deutlichen Kursavancen auf die Angaben.
Die vom Unternehmen für 2015 am Donnerstag vorgelegten Zahlen würden zeigen, dass sich Partners Group kaum vor der Nachfrage nach Investment-Lösungen im Private-Asset-Bereich retten könne, schreibt die ZKB in einem Kommentar. Der Hunger der Anleger nach solchen Produkten bescherte der Gesellschaft im vergangenen Geschäftsjahr einen Zufluss an Bruttoneugeldern im Umfang von 8,4 Mrd EUR. Damit wurden sowohl die Prognosen der Analysten als auch die eigenen Vorgaben von 6 bis 8 Mrd EUR übertroffen.
Stärker Dollar macht sich positiv bemerkbar
Zudem profitierte das Unternehmen davon, dass sich die Kunden immer globaler aufstellen, so dass sich der Anteil der in US-Dollar denominierten AuM Ende Jahr auf 36% beliefen vergleichen mit noch 19% vor fünf Jahren. Entsprechend machte sich der Anstieg des US-Dollar zum Euro positiv bemerkbar. Ein weiterer positiver Beitrag stammte von erfolgsabhängigen Wertsteigerungen in bestimmten Investitionsvehikeln.
Diese beiden Effekte in der Höhe von kumuliert 2,4 Mrd EUR wurden aber durch Tail-Down Effekte von reiferen Privatmarktprogrammen sowie Kapitalrückflüsse aus liquiden und semi-liquiden Programmen im selben Betrag neutralisiert.
Verwaltete Vermögen steigen um 22%
Per Ende Jahr verwaltete der Asset Manager insgesamt Vermögen in der Höhe von 46,0 Mrd, was einem Anstieg von 22% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Partners Group befinde sich weiter auf einem nachhaltigen Wachstumspfad, ergänzte CFO Cyrill Wipfli anlässlich einer Telefonkonferenz. Das Unternehmen habe im vergangenen Jahrzehnt – auch während der globalen Bankenkrise – die verwalteten Vermögen in jedem Jahr steigern konnte. Allein im Zeitraum 2012 bis 2015 wuchsen diese durchschnittlich um 17% pro Jahr.
Insgesamt tätigte Partners Group im vergangenen Jahr Investitionen in Höhe von 9,7 (VJ 7,9) Mrd USD über sämtliche Anlageklassen. Der Löwenanteil im Umfang von 5,6 Mrd (58% des Gesamtinvestitionsvolumens) entfiel dabei auf Direktinvestitionen. Das Unternehmen hat zudem im Gleichschritt mit der steigenden Kundennachfrage die Plattform erweitert und die Zahl der Angestellten insgesamt um fast 13% auf 840 Mitarbeitende in 18 Standorten weltweit erhöht.
Kundennachfrage 2016 von 7 bis 9 Mrd Euro erwartet
Für das laufende Geschäftsjahr 2016 zeigt sich das Management zuversichtlich. Die Kunden, die erst einen geringfügigen Anteil ihrer Portfolios in Privatmarktanlagen investiert hätten, würden klar signalisieren, dass sie diesen Anteil erhöhen wollen, sagte Wipfli. Eine grosse Nachfrage nach alternativen Anlagen sieht dabei Co-CEO Christoph Rubeli beispielsweise für erneuerbare und konventionelle Infrastrukturanlagen im Energiesektor in den USA, nach Mehrzweck-Immobilien mit Wohn- und Geschäftsräumen in Europäischen Ballungszentren, sowie in konsumgetriebenen Sektoren im Private Equity Segment in Asien und Südamerika.
Vor diesem Hintergrund erhöht Partners Group die Bandbreite für die erwartete Kapitalzusagen im laufenden Jahr auf 7 bis 9 Mrd EUR (brutto).
Die Marktteilnehmer zeigten sich vom Leistungsausweis und den Aussichten von Partners Group angetan. Die Aktien stehen gegen 12.00 Uhr 1,9% höher bei 351,50 CHF – in einem insgesamt sehr schwachen Gesamtmarkt (SPI: -2,5%). Zwischenzeitlich waren Partners Group gar bis auf 355,75 CHF gestiegen. (awp/mc/upd/pg)