US-Schluss: Dow Jones legt 0,72% auf 16’516 Punkte zu
New York – Der US-Aktienmarkt hat am Dienstag dank einer starken zweiten Handelshälfte die Vortagesgewinne ausbauen können. Nach einem zuversichtlichen Start bröckelten die anfänglichen Gewinne zunächst ab, in den letzten beiden Handelsstunden nahm der Dow Jones Industrial aber wieder Fahrt auf. Der US-Leitindex kletterte am Schluss um 0,72 Prozent auf 16 516,22 Punkte.
Bereits am Montag hatte der Dow ein wenig verlorenen Boden gutgemacht. Die erste Handelswoche 2016 hatte er vor dem Hintergrund von Kursstürzen in China mit rund 6 Prozent Abschlag beendet und damit den grössten Wochenverlust seit September 2011 eingefahren.
Langsam aber sicher finde der Markt nach der jüngsten Verkaufswelle zu Jahresbeginn wieder Boden unter den Füssen, kommentierte ein Fondsmanager am Dienstag. Der marktbreite S&P-500-Index gewann 0,78 Prozent auf 1938,68 Punkte. Der Technologie-Auswahlindex NASDAQ 100 zog mit plus 1,17 Prozent auf 4333,72 Punkte noch stärker an. Schon zu Wochenbeginn hatten Technologiewerte vergleichsweise gut abgeschnitten.
Im Dow stiegen die Aktien der UnitedHealth Group an die Index-Spitze und legten um 2,45 Prozent zu. Die Papiere des Chipherstellers Intel , der an diesem Donnerstag nach Börsenschluss seine Jahresbilanz vorlegen wird, gewannen fast 2 Prozent. In dieser Woche präsentieren zudem noch die zwei Grossbanken JPMorgan und Citigroup ihre Geschäftsberichte.
Ein positives Analysten-Urteil sorgte für gute Stimmung unter Anlegern von Apple . Branchenexperte Wamsi Mohan von der Investmentbank Merrill Lynch empfahl die Aktie des iPhone-Herstellers nach der zuletzt schwachen Kursentwicklung zum Kauf. Die Befürchtungen über schwächelnde Smartphone-Verkäufe seien mittlerweile im Aktienkurs eingepreist, schrieb er und rechnete mit einer weiter starken Nachfrage in China. Die Apple-Aktie gewann 1,45 Prozent.
Dass der Preis für ein Barrel (159 Liter) Rohöl der US-Sorte WTI am Dienstag kurzzeitig erstmals seit Dezember 2003 unter die Marke von 30 Dollar fiel, schadete den Ölwerten im Dow letztlich kaum: ExxonMobile und Chevron lagen mit Kursgewinnen um die 2 Prozent sogar in der Spitzengruppe des New Yorker Leitindex. Die Ölpreise erholten sich etwas von ihren Tagestiefs, und auch andere rohstoffabhängige Aktien schnitten besser ab als an den vergangenen Tagen.
Aktien des Aluminiumkonzerns Alcoa sackten um 9 Prozent ab. Das von Ex-Siemens -Chef Klaus Kleinfeld geführte Unternehmen hatte als erstes grösseres US-Unternehmen bereits am Vorabend Zahlen zum abgelaufenen Quartal vorgelegt. Wegen des Preisverfalls bei Aluminium und des angestossenen Konzernumbaus hatte Alcoa Verluste von 500 Millionen Dollar aufgetürmt. Zwar sei das um Sonderposten bereinigte Ergebnis besser als am Markt erwartet ausgefallen, hiess es von Experten. Doch die Ziele für das Jahr 2016 gelten ihnen als ambitioniert.
Der Euro blieb im New Yorker Handel ohne konkrete Richtung und kostete zuletzt 1,0857 Dollar. Am Anleihenmarkt gab es Kursgewinne, womit die Schuldscheine die Rally der jüngsten Zeit wieder aufnahmen. Richtungsweisende Staatsanleihen der USA mit einer zehnjährigen Laufzeit kletterten um 20/32 auf 101 8/32 Punkte, ihre Rendite sank auf 2,10 Prozent. Händler verwiesen insbesondere auf die sinkenden Ölpreise – sie signalisierten weiter wenig Inflationsdruck. (awp/mc/upd/pg)