CH-Schluss: SMI gibt 0,53% auf 8214 Punkte ab
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat die neue Woche abermals mit Verlusten in Angriff genommen. Mit einer schwächelnden Wall Street rutschte der Swiss Market Index (SMI) am Nachmittag auf Tagestief. Zwei Mal hatte der Schweizer Leitindex am Montag einen schwerfälligen Erholungsversuch gestartet, bevor die Anleger gleich wieder in Deckung gingen. Entsprechend wechselte das Vorzeichen am Berichtstag mehrmals und das «Angstbarometer» VSMI, das die Volatilität anzeigt, stieg von seinem ohnehin schon hohen Niveau aus weiter an.
Rund um die Themen Konjunkturentwicklung in China, schwacher Ölpreis und Yuan-Abwertung sind die Aktienmärkte weltweit derzeit in einem «Zyklus der Angst» gefangen, erklärten Händler den nervösen Handel. Nach Handelsschluss in Europa wird der US-Aluminiumkonzern Alcoa Quartalszahlen liefern, der traditionell die Berichtssaison in den USA einläutet. Der Bericht gilt als richtungsweisend, da Aluminium in vielen Branchen eingesetzt wird.
Der Swiss Market Index (SMI) gab am Montag um 0,53% auf 8’213,52 Punkte nach. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, büsste 0,34% auf 1’235,06 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,48% auf 8’486,14 Zähler ein. Von den 30 SMI/SLI-Titeln schlossen 21 im Minus und 9 im Plus.
Gesucht waren am Berichtstag die Aktien von Zurich Insurance mit plus 2,9%; der Versicherer war Thema in der Wochenendpresse. Spätestens an der Bilanzmedienkonferenz am 9. Februar werde die Ernennung des derzeitigen Generali-CEO Mario Greco bekanntgegeben, hiess es in der «SonntagsZeitung». Greco wäre auch bei den Investoren der Favorit, so Händler. Zudem hat Barclays für die Valoren das Rating auf «Overweight» erhöht.
Allgemein hielt sich die Assekuranz am Montag gut: Bâloise stiegen um 1,3%, Swiss Re um 1,1% und Swiss Life um 0,9%. Und für Givaudan (+1,5%) hat Exane BNP das Rating auf «Outperform» von «Neutral» hochgenommen. Gleichzeitig nahm die Bank den Titel in die Top Pick Liste der europäischen Zusatzstoff-Industrie auf.
Auf der anderen Seite gaben LafargeHolcim 2,5% nach. Die in der Vorwoche ebenfalls wegen der China-Konjunktursorgen stark zurückgenommenen Swatch (-0,4%) und Richemont (-1,6%) wurden weiter verkauft; für Letztere hat JPMorgan das Kursziel bei einem unveränderten Rating «Overweight» klar zurückgenommen. Mit den Ölpreisen standen auch Transocean (-1,8%) erneut unter Druck und in den Überfliegern des Jahres 2015 wurden Gewinne mitgenommen: Galenica büssten 1,0% ein.
Die beiden Pharmawerte Roche (-0,8%) und insbesondere Novartis (-1,7%) boten dem SMI heute keine Stütze. Für Novartis hat die UBS das Kursziel deutlich zurückgenommen, gleichzeitig aber die Kaufempfehlung bestätigt. Von den drei Schwergewichten hielten sich Nestlé (-0,1%) am besten.
Bei den Banken stachen UBS mit plus 0,4% positiv heraus. Für die Papiere hat die Deutsche Bank das Kursziel etwas erhöht, das Rating «Hold» indes bestätigt. Credit Suisse (-0,3%) und Julius Bär (+0,1%) lagen ebenfalls über dem Gesamtmarkt.
Adecco (-0,9%) bewegten sich unauffällig. Der Personalvermittler geht von einem guten Ergebnis für 2015 aus und spricht für 2016 von einem ähnlichen Wachstumstempo. Man werde ein gutes Jahresergebnis vorlegen können, sagte Adecco-CEO Alain Dehaze in einem Interview mit der «SonntagsZeitung».
In dieser Woche werden am Dienstag Sika (Aktie -0,8%) und am Mittwoch Geberit (-0,6%) mit Umsatzzahlen zum abgelaufenen Jahr 2015 aufwarten.
Im breiten Markt fielen Addex mit einem Plus von 0,6% auf, nachdem das Unternehmen positive Studiendaten für den Produktkandidaten Dipraglurant bei der Behandlung von Parkinson vorgelegt hat.
Bossard gingen im Vorfeld der Umsatzzahlen vom morgigen Dienstag unverändert aus dem Handel, wogegen Charles Vögele um 1,6% zurückfielen, nachdem in der Wochenendpresse über eine mögliche Kapitalerhöhung spekuliert wurde. Die Gruppe müsse ihren syndizierten Kreditvertrag erneuern, und dies zu einem Zeitpunkt mit stark verschlechterten Kennzahlen, hiess es bei der «FuW». (awp/mc/pg)