EU-Schluss: ESTX50 gewinnt 0,4% auf 3’178,01 Punkte

EU-Schluss: ESTX50 gewinnt 0,4% auf 3’178,01 Punkte

London – Europas Börsen haben sich nach einem historisch schwachen Jahresauftakt am Dienstag berappelt. Sie profitierten von der Beruhigung der Lage an Chinas Börsen – diese waren am Montag wegen schwacher Konjunkturdaten eingebrochen und hatten die Aktienmärkte weltweit mit nach unten gezogen. Nun hätten die Anleger in Europa den Rückschlag zum Kauf von Aktien genutzt, sagte ein Börsenhändler.

Zum Handelsende behauptete der EuroStoxx 50 ein Kursplus von 0,42 Prozent auf 3’178,01 Punkte. Am Montag war er um über 3 Prozent abgesackt – so schwach war der 1998 eingeführte Leitindex der Eurozone noch nie in ein Börsenjahr gestartet. Auch die anderen europäischen Indizes konnten sich etwas erholen: Der CAC-40-Index in Paris gewann 0,34 Prozent auf 4537,63 Punkte und der Londoner FTSE 100 legte um 0,72 Prozent auf 6137,24 Punkte zu.

Nachdem die chinesischen Festlandsbörsen am Montag über 7 Prozent eingebüsst und vorzeitig geschlossen hatten, pumpte Chinas Zentralbank umgerechnet rund 18 Milliarden Euro in die Finanzmärkte. Die Kurse an den beiden Börsen in Shanghai und Shenzhen waren zunächst um weitere 3 Prozent abgesackt, konnten einen Grossteil dieser Verluste aber wieder wettmachen.

Im europäischen Branchenvergleich hatten am Dienstag die zuletzt gebeutelten Rohstoffaktien die Nase vorn: Der Subindex im marktbreiten Stoxx Europe 600 gewann 1,77 Prozent.

Schlusslicht war dagegen der Index der Autobauer und -zulieferer, der um 0,35 Prozent nachgab. Er litt unter einem Kursrutsch bei Volkswagen (VW): Die Vorzugsaktien büssten knapp 4 Prozent ein, nachdem bekannt geworden war, dass das US-Justizministerium wegen des Skandals um geschönte Abgaswerte eine Zivilklage gegen die Wolfsburger eingereicht hat. Zur Höhe möglicher Milliardenstrafen für das Unternehmen wollte sich die Behörde nicht äussern. Ausserdem musste VW im Dezember erneut rückläufige US-Absatzzahlen verkraften.

Die Titel des französischen Telekomkonzerns Orange legten um 0,72 Prozent zu. Orange will die Telekomsparte des heimischen Konkurrenten Bouygues übernehmen – dessen Aktien verteuerten sich um 0,39 Prozent.

Für Next ging es indes um 4,94 Prozent bergab. Das Handelsunternehmen berichtete über ein enttäuschendes Weihnachtsgeschäft und gab einen vorsichtigen Gewinnausblick. Die Aktien der Supermarktkette Sainsbury litten mit minus 5,17 Prozent unter Berichten über ein Interesse an der Home Retail Group. Deren Papiere schossen um gut 34 Prozent nach oben. (awp/mc/upd/ps)

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