Deutschland: Weniger Steuersünder zeigen sich 2015 selbst an
Sogenannte Steuer-CDs treiben deutsche Steuersünder nach wie vor zum Finanzamt.
Berlin – Die Zahl der Selbstanzeigen von deutschen Steuersündern mit Schwarzgeldkonten im Ausland hat sich 2015 im Vergleich zum Rekordwert des Vorjahres mehr als halbiert. Eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur unter den 16 Länderfinanzministerien mit Angaben überwiegend bis einschliesslich November ergab einen vorläufigen Stand von rund 14’500 Selbstanzeigen. Bis Jahresende dürfte die Zahl noch steigen. Sie wird aber aller Voraussicht nach weniger als die Hälfte der 40’000 Selbstanzeigen von 2014 betragen.
Die Finanzminister begründeten die erwartete Entwicklung durchweg mit den seit Januar 2015 stark verschärften Regeln für Steuerbetrüger, für die es nun teurer geworden ist, mit einer Selbstanzeige straffrei davonzukommen. Das habe 2014 zu einem Vorzieh-Effekt – und jetzt wieder zu einem Absinken geführt.
Höchste Zahl Selbstanzeigen in Nordrhein-Westfalen
Der Wert sei aber immer noch hoch, betonte der Bundesvorsitzende der Deutschen Steuer-Gewerkschaft, Thomas Eigenthaler. In Nordrhein-Westfalen – das Land gilt als Vorreiter im Kampf gegen Steuerbetrug – gab es die meisten Selbstanzeigen. Es folgten Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Niedersachsen und Bayern. Am wenigsten Steuerbetrüger meldeten sich in Bremen, Hamburg, im Saarland und in den ostdeutschen Bundesländern. (awp/mc/ps)