US-Schluss: Dow büsst 2,1% auf 17’128 Punkte ein

US-Schluss: Dow büsst 2,1% auf 17’128 Punkte ein

New York – Nach der eingeleiteten Zinswende in den USA hat die Wall Street ihre Talfahrt am Freitag fortgesetzt. Sorgen über den Zustand der Weltwirtschaft erwachten erneut und zudem stand auch der Hexensabbat im Fokus der Anleger. An den weltweiten Terminmärkten verfielen vor dem Wochenende Optionen und Futures auf Aktien und Indizes. Dadurch können Kurse und Indizes ohne ersichtlichen Grund stärker schwanken.

Der US-Leitindex Dow Jones Industrial büsste 2,10 Prozent auf 17’128,39 Punkte ein und schloss nur knapp über seinem kurz zuvor erreichten Tagestief. Er weitete damit seine kräftigen Vortagesverluste weiter aus, denn der Jubel über die erste Leitzinsanhebung seit fast zehn Jahren war bereits am Donnerstag schon wieder verklungen. Auf Wochensicht verbuchte der Dow letztlich ein Minus von 0,8 Prozent.

Der marktbreite S&P-500-Index verlor am Freitag 1,78 Prozent auf 2005,52 Punkte. An der Nasdaq gab der Auswahlindex 100 um 1,81 Prozent auf 4514,83 Punkte nach.

«Die Sorgen über den Zustand der Weltwirtschaft sind wieder in das Bewusstsein der Marktteilnehmer zurückgekehrt», sagt Michael Hewson, Chefanalyst des Devisenhändlers CMC Markets. Nachdem die Entscheidung der US-Notenbank Fed endlich feststehe, sei sie nun schon wieder Geschichte.

Im Dow waren die Aktien von Boeing Schlusslicht mit minus 4 Prozent. Die amerikanische Bank Wells Fargo hatte die Aktien des Flugzeugbauers von «Outperform» auf «Market Perform» abgestuft und geht nun nur noch von einer marktkonformen Aktien-Entwicklung aus. Das Chance/Risiko-Verhältnis sei nicht mehr so vorteilhaft, schrieb Analyst Sam Pearlstein und glaubt, dass der erste Unternehmensausblick für 2016 Enttäuschungspotenzial habe.

Besonders schwach zeigten sich zudem die Bankaktien. So büssten Goldman Sachs im Dow knapp 4 Prozent ein und JPMorgan gaben um knapp 3 Prozent nach. Die Papiere von Morgan Stanley und Citigroup verloren gut 3 Prozent. Unter den kleineren Bankwerten gaben die Anteilsscheine der Regions Financial Corp um knapp 4 Prozent nach. «Zunächst haben die Finanzwerte positiv auf die Fed-Entscheidung reagiert», sage ein Börsianer. «Aber nun gibt es zunehmend Bedenken, vor allem wegen Kreditvergaben im Energiebereich.» Besonders regionale Banken litten darunter.

An der Nasdaq sprangen die Aktien des Telekomdienstleisters VimpelCom mit etwas mehr als 8 Prozent an die Spitze des Auswahlindex 100. Die Anteilsscheine von Mobile TeleSystems (MTS) hingegen gaben an der NYSE um 1 Prozent nach. VimpelCom und MTS, die auf dem russischen Telekommarkt Rivalen sind, wollen dort gemeinsam in 20 Regionen schnellere Datendienstleistungen anbieten.

Der Euro legte im US-Handel zu und kostete zum Handelsschluss an der Wall Street 1,0873 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,0836 (Donnerstag: 1,0841) US-Dollar festgesetzt. Am US-Rentenmarkt gewannen zehnjährige Staatsanleihen 8/32 Punkte auf 100 15/32 Punkte und rentierten mit 2,193 Prozent. (awp/mc/upd/ps)

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