EU-Schluss: ESTX50 legt 3,26% auf 3242 Punkte zu
Paris – Der weiter erholte Ölpreis und ein schwacher Euro haben die Talfahrt am europäischen Aktienmarkt am Dienstag gestoppt. In zwei schwachen Wochen war der EuroStoxx 50 auf den tiefsten Stand seit Anfang Oktober abgesackt. Nun erholte sich der europäische Leitindex um 3,26 Prozent auf 3241,51 Punkte und weist damit wieder eine positive Jahresbilanz auf.
Die Anleger wagten sich trotz der am Mittwoch anstehenden Leitzinsentscheidung der US-Notenbank aus der Deckung, nachdem die Gemeinschaftswährung wieder unter 1,10 Dollar gefallen und der Ölpreis der US-Sorte WTI wieder über 37 Dollar je Fass geklettert war. Tags zuvor war er zeitweise noch erstmals seit Februar 2009 unter 35 Dollar gerutscht. Die Anleger hatten zuletzt sogar befürchtet, dass die schwachen Rohstoffmärkte die Fed noch von der ersten Zinserhöhung seit der Finanzkrise abhalten könnten.
Der CAC-40-Index kletterte am Dienstag in Paris um 3,16 Prozent auf 4614,40 Punkte. In London stieg der FTSE 100 um 2,45 Prozent auf 6017,79 Punkte.
Besonders gefragt war die Energiebranche, deren Index sich um fast 4 Prozent erholte, auch wenn sich der Preis für Erdgas weiter im freien Fall befindet. Werte wie SBM Offshore, Seadrill, Petrofac, Tullow Oil und OMV kletterten jeweils um mehr als 5 Prozent und kein Indexmitglied verlor.
Ebenfalls sehr stark präsentierten sich die Banken – allen voran Papiere der National Bank of Greece mit gut 13 Prozent Kursaufschlag. Im EuroStoxx gewannen Unicredit immerhin noch knapp 5 Prozent, Intesa SanPaolo rund 4,5 Prozent.
Bester Wert im Leitindex der Eurozone waren Sanofi mit 5,34 Prozent Kursgewinn. Die beiden Pharmakonzerne Sanofi und Boehringer Ingelheim verhandeln über den milliardenschweren Tausch von zwei Sparten. Die Franzosen wollen ihr Tiermedizingeschäft loswerden und dafür die rezeptfreien Mittel von Boehringer bei sich eingliedern. Die Deutschen müssten dann noch 4,7 Milliarden Euro drauflegen.
Die gegen den Trend schwache Anglo American verlor dagegen im FTSE 100 fast 3,5 Prozent nach einer skeptischen Analysteneinschätzung der Investmentbank Macquarie. (awp/mc/pg)