CH-Schluss: SMI gewinnt 0,25% auf 8825,28 Punkte
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Montag freundlich geschlossen. Nach starken Vorgaben aus den USA startete der Leitindex SMI bereits mit Gewinnen in die neue Woche und baute diese bis zur Mittagszeit deutlich aus. Schwung gaben dabei insbesondere die beiden Pharmaschwergewichte Roche und Novartis. In der zweiten Handelshälfte ging dem Markt dann jedoch die Puste aus, was wiederum auf die Bewegungen an der Wall Street zurückzuführen ist: Dort legte der Aktienmarkt nach dem Kursfeuerwerk vom Freitag den Rückwärtsgang ein. Dies habe auch hierzulande die Kauflaune verdorben, hiess es im Handel.
Es sei zudem eine gewisse Unsicherheit am Markt auszumachen. Nach den besser als erwarteten US-Arbeitsmarktdaten gelte eine Zinserhöhung der US-Notenbank Fed noch in diesem Jahr zwar als ausgemacht. Zuvor steht hierzulande aber erst einmal die SNB am Donnerstag mit ihrem Zinsentscheid auf dem Programm. Ob diese handeln werde, nachdem die EZB in der vergangenen Woche mit ihrem Massnahmenpaket den Druck in diesem Punkt von der Nationalbank genommen habe, gelte es abzuwarten.
Der Swiss Market Index (SMI) legte 0,25% auf 8’825,28 Punkte zu. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, gewann 0,22% auf 1’332,75 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,35% auf 9’092,31 Zähler. Von den 30 Blue Chips standen am Ende 24 im Plus und sechs im Minus.
Die Pharmawerte Novartis (+0,6%) und Roche (+0,7%) legten am Montag überdurchschnittlich zu. Beide Titel stehen während des noch bis zum 8. Dezember laufenden Krebskongresses der American Society of Hematology unter grösserer Beobachtung. Mit den bislang vorgelegten Daten fanden beide Konzerne ein positives Echo seitens der Analysten.
Die prozentual grössten Gewinne verzeichneten Lonza mit +2,0%, die damit einen Grossteil der in der Vorwoche erlittenen Verluste aufholten. Daneben legten weitere Zykliker wie Schindler (+1,7%), Sonova (+1,1%), SGS und Adecco (+0,9%) klar zu. Dieses Segment hatte in der vergangenen Woche allerdings auch die grössten Verluste verzeichnet.
Auch Sika (+1,1%) waren gesucht. Die Meldung, dass die Saint-Gobain-Gruppe nun sämtliche notwendige Bewilligungen für den Erwerb einer Kontrollmehrheit am Schweizer Bauchemie- und Klebestoffhersteller erhalten hat, wurde im Handel als eher kursneutral eingestuft.
Die Titel von Julius Bär (+0,9%) standen verhältnismässig hoch im Kurs. Die Privatbank ist laut einem Medienbericht auf der Suche nach Zukäufen in China und Brasilien. Im Auge habe der Finanzverwalter dabei vor allem Technologiefirmen, die sich auf den Finanzbereich spezialisiert haben, hiess es. Spekulationen über eine Übernahme der Schweizer Privatbank BSI spielte Bär-Chef Boris Collardi in dem Bericht herunter.
Im Verliererfeld schlossen die Aktien des Offshore-Erdölbohrers Transocean mit -4,8% abgeschlagen auf dem letzten Platz. Im Handel wurden die Verluste mit der Talfahrt bei den Ölpreisen erklärt.
Abwärts ging es auch für die Titel der Credit Suisse (-1,4%), allerdings erst gegen Handelsende. Auslöser dafür war ein Medienbericht, demzufolge in den USA eine weitere Strafzahlung auf die Grossbank zukommen könnte. Offenbar untersucht die US-Börsenaufsicht SEC mögliche Unregelmässigkeiten in der Berichterstattung zum Private Banking. Grössere Einbussen verzeichneten auch Syngenta (-1,3%)
Am breiten Markt büssten Ascom nach einer Gewinnwarnung um 14,9% ein. Als Grund wurden Probleme der Sparte Network Testing genannt.
Freundlich zeigten sich unter anderem die Papiere von Georg Fischer (+2,1%) nach dem angekündigten Verkauf eines Verwaltungsgebäudes in Meyrin. Partners Group (+1,7%) konnten mit dem Kauf des niederländischen Catering-Spezialisten Vermaat Groep punkten, und die Bell-Titel legten ohne News 4,0% zu. (awp/mc/pg)