Sorgen von KMU wegen Cyber-Kriminalität in nur zwei Jahren verdoppelt
(Bild: © Mila Gligoric – Fotolia.com)
Zürich – Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in aller Welt weiten ihr Online-Geschäft aus und werden daher immer anfälliger für Bedrohungen durch Cyberkriminalität. Am meisten fürchten die KMU laut einer Umfrage von Zurich Verluste von Kundendaten und Reputationsschäden durch einen Cyberangriff. Viele KMU glauben allerdings immer noch, dass sie zu klein sind, um in Gefahr zu geraten.
Die Umfrage, bei der 3‘000 leitende Führungskräfte von KMU in 15 Ländern in Europa, dem Nahen Osten und Afrika, in Nord- und Südamerika sowie im Asien-Pazifik-Raum befragt wurden, ergab, dass die Sorgen wegen Cyberkriminalität unter KMU sich zwischen 2013 und 2015 von 4 auf 8 Prozent verdoppelt haben. KMU in Malaysia (Einstufung als fünftgrösstes Risiko), der Türkei (sechstgrösstes) und den USA (sechstgrösstes) machen sich am meisten Sorgen wegen Cyberangriffen.
Diebstahl von Kundendaten als grösstes Risiko eingstuft
Aus einer Liste von neun potenziellen Bedrohungen durch Cyberkriminalität stuften KMU weltweit den Diebstahl von Kundendaten als grösstes Risiko ein (28 Prozent), gefolgt von Reputationsschäden nach einem Cyberangriff (16 Prozent).
Eines von sechs KMU (17 Prozent) hält sich noch für zu unbedeutend für Cyberkriminelle. Zurich teilt diese Ansicht nicht, denn Hackern kommt es nicht nur auf möglichst grosse Beute an, sondern auch darauf, dass sie ihre Tat möglichst einfach ausführen können.
Steigende Nachfrage nach Versicherungen gegen Cyberkriminalität
Lori Bailey, Global Head of Special Lines bei Zurich, sagte dazu: «Die Ergebnisse der diesjährigen Umfrage unter KMU sowie die Erkenntnisse der Cyber-Umfrage von Advisen zeigen, dass die Nachfrage nach Versicherungen gegen Cyberkriminalität weltweit steigt. Allerdings gehen einige KMU immer noch irrtümlich davon aus, dass sie von diesem weit verbreiteten Problem nicht betroffen sein werden. Wir bei Zurich investieren weiter in die Erkennung von Risiken und die Bereitstellung von Lösungen, um die Erwartungen unserer Kunden ungeachtet der Grösse des Unternehmens zu erfüllen.»
KMU in vielen Regionen der Welt sehen in neuen Vertriebskanälen (z. B. Onlinehandel) eine der grössten Wachstumschancen (Top 2 in Österreich, Top 3 in den USA und der Türkei, Top 4 in Portugal und den Vereinigte Arabische Emiraten, Top 5 in Brasilien und Hongkong). Sie machen sich überraschenderweise noch keine Sorgen über technologische Anfälligkeiten und Cyberkriminalität.
Weitere Erkenntnisse der Umfrage:
- Die globale Umfrage deckt einmal mehr erhebliche regionale Unterschiede auf: KMU in Europa (11 Prozent) und den USA (10 Prozent) machen sich weit weniger Sorgen um die potenzielle Auswirkung auf ihren Ruf als KMU im Asien-Pazifik-Raum (31 Prozent), Lateinamerika (19 Prozent) und im Nahen Osten und Afrika (18 Prozent).
- Betriebsstörungen infolge eines Cyberangriffs sind eine grössere Sorge in Europa (an 2. Stelle genannt) als in Lateinamerika (10.) und weltweit (5.)
- Die Zahl der KMU, die nach eigenen Angaben über einen Schutz vor Cyberangriffen verfügt, ist in Lateinamerika (12 Prozent) und im Asien-Pazifik-Raum (10 Prozent) doppelt so hoch wie im Nahen Osten und Afrika und in den USA (jeweils 5 Prozent).
- Der Diebstahl von Geld/Rücklagen zählt mittlerweile in der Türkei, Österreich und den USA zu den drei grössten Risiken, wird in anderen Regionen jedoch nur als ein moderates Risiko betrachtet.
Zurich hat vor kurzem die Ergebnisse der fünften jährlichen Cyberumfrage von Advisen unter US-Risikomanagern vorgestellt, aus der sich ein wachsendes Interesse an strengeren Limiten und Plänen im Fall von Sicherheitsverletzungen sowie eine stärkere Beachtung neuartiger Risiken durch neue Technologien ergeben.
Gemäss den Umfrageergebnissen hat sich unter den Unternehmen der Trend zum Abschluss von Cyber-Haftpflichtversicherungen 2015 um neun Prozentpunkte gegenüber 2014. Seit der ersten Umfrage im Jahr 2011 stieg die Zahl der teilnehmenden Unternehmen, die Haftpflichtversicherungen für Schäden durch Cyberkriminalität abgeschlossen haben, um 26 Prozentpunkte. (Zurich/mc/ps)
Weitere Informationen
Die dritte jährliche Zurich-Umfrage unter KMU wurde von der Agentur GfK durchgeführt. Führungskräfte von 3’000 kleinen und mittleren Unternehmen (0 bis 250 Vollzeitbeschäftigte) weltweit wurden gebeten, bis zu drei Risiken und bis zu drei Chancen für ihre Unternehmen im Jahr 2015 anzugeben. Die repräsentativen Stichproben stammen von 200 CEO/Eigentümern, Generaldirektoren, CFO/Treasurers, COO/leitenden Geschäftsführern aus folgenden 15 Ländern: Brasilien, Deutschland, Hongkong, Irland, Italien, Malaysia, Marokko, Mexiko, Österreich, Portugal, Schweiz, Spanien, Türkei, USA und Vereinigte Arabische Emirate.
Umfragebericht über potenzielle geschäftliche Auswirkung von «Cyberkriminalität» auf KMUs 2015 (1,61 MB/PDF)