Der Moneycab Börsenblog: Züblin – die billigste Aktie der Schweiz

Der Moneycab Börsenblog: Züblin – die billigste Aktie der Schweiz

Der wöchentliche Blick auf die Wirtschaft von Robert Jakob:

Dahinter stecken die Russen. Mit einer Monsterkapitalerhöhung zu knapp 1,5 Milliarden neuen Aktien wagt die Immobilienfirma Züblin den Befreiungsschlag. Der Mehrheitsaktionär Lamesa Holding um den russischen Grossinvestor Victor Vekselberg hat die Abnahme aller Aktien garantiert, komme was wolle. Am Ende des Bezugrechtehandels war die Aktie noch genau 5 Rappen wert und das Bezugsrecht so gut wie wertlos.

So was gabs denn auch noch nie: Eine Schweizer Immobilienfirma, die einst Geschäftsimmobilien für rund anderthalb Milliarden Franken unter ihren Fittichen hatte, verkommt zum Pennystock unterster Schublade. Paris war ihr Waterloo. Dort wurde fahrlässig im dümmsten Moment investiert – genau als der Markt kippte. Nur mit einer dünnen Eigenkapitaldecke ausgestattet, rannte Züblin jahrelang dem sich verflüchtigenden Geld hinterher und häufte Verlust nach Verlust, bis Victor Vekselberg den Retter spielen musste. Seine Rechnung: Auf die deutschsprachigen profitableren Immobilien setzen und die notleidenden französischen abstossen. Nachdem er die Spitze von Verwaltungsrat und Geschäftsleitung mit seinem Vertrauten Iosif Bakaleynik besetzt hatte, wurde reiner Tisch gemacht.

Jetzt ist die Bilanz saniert, die Kapitaldecke wieder da und Züblin erneut kreditwürdig. Von dem einst mit 1,5 Milliarden Franken bewerteten Immobilienbestand sind noch 300 Millionen in 19 deutschen und Schweizer Anlageobjekten übrig. Diese befinden sich nicht an überteuerten Lagen, wie damals in Paris und sind zum grössten Teil gut vermietet. Die darauf sitzenden Hypotheken kann Züblin jetzt schultern. In Zukunft wird wohl weit vorsichtiger investiert werden. Eine Pleite ist nicht zu erwarten. Wer jetzt verkauft hat oder gar noch verkauft, tut es wirklich im dümmsten Moment. Eine glückliche Hand hat Victor «Felixowitsch» Vekselberg bereits seinerzeit bei der Sanierung von OC Oerlikon gezeigt. Das dürfte auch diesmal so kommen.

Zum Autor:
Robert Jakob ist promovierter Naturwissenschaftler und Buchautor, arbeitete sowohl in der Grundlagenforschung als auch für Verlage, Versicherungen und Banken. Seit Jahrzehnten ist der Kommunikationsspezialist ein ausgewiesener Kenner der Finanzszene und leitete nicht nur die Redaktion des Swiss Equity Magazins, sondern auch ein Team von Aktienanalysten.

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Robert Jakob

Erschienen im Verlag Ellert & Richter
ISBN: 978-3-8319-0594-2
216 Seiten
Format: 14 x 22 cm; Klappenbroschur
Preis: 16.95 EUR (D), 17.50 EUR (A)

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