Konsumrausch in den USA hält sich am «Black Friday» in Grenzen
Pittsburgh – In den USA kommt das Weihnachtsgeschäft der Detailhändler eher langsam auf Touren. Der ganz grosse Kundenansturm blieb an Thanksgiving und am sogenannten «Black Friday» aus, wie erste Stichproben in verschiedenen Städten ergaben. Die Warenhäuser überboten sich mit ihren Schnäppchenofferten nicht so stark wie in den vergangenen Jahren. Zudem drückte mancherorts schlechtes Wetter auf die Einnahmen.
Craig Johnson, Präsident der Branchenberaters Customer Growth Partners, sprach am späten Donnerstagabend von guten, aber nicht grossartigen Warenhausbesuchen. Die Analysten des Bankhauses Suntrust Robinson Humphrey resümierten gar: «Unserer Einschätzung nach war das Einkaufen an Thanksgiving eine Pleite.»
Die Geschäfte waren am Freitag zunächst nur vergleichsweise dürftig besucht. Das lag Experten zufolge allerdings auch daran, dass sie bereits am vorangegangenen Thanksgiving-Feiertag abends öffnen und dann teils die ganze Nacht offen bleiben.
Starkes Online-Geschäft
Besonders stark lief das Online-Geschäft. Zwischen Mitternacht und dem frühen Morgen kauften in den USA Kunden per Internet Waren für über eine Milliarde Dollar, 22 Prozent mehr als vor Jahresfrist. Das ergab das Geschäftsbarometer Adobe Digital Index, das 100 Millionen Besuche auf 4500 amerikanischen Einkaufswebseiten auswertete. Am Montag folgt das Black Friday-Pendant «Cyber Monday»
20 % der Weihnachtseinkäufe über das Thanksgiving-Wochenende
Analysten zufolge dürfte 2015 bis zu ein Fünftel der Weihnachtseinkäufe auf das viertägige Thanksgiving-Wochenende entfallen. In den Monaten November und Dezember machen viele US-Detailhändler zwischen 20 und 40 Prozent ihrer Jahreserlöse. Der Branchenverband erwartet für das diesjährige Weihnachtsgeschäft ein Umsatzplus von 3,7 Prozent, unter anderem weil vielerorts die Einkommen stagnieren. Im vergangenen Jahr belief sich der Anstieg noch auf 4,1 Prozent. (awp/mc/pg)