ZKB Weekly KMU Portrait: Lenzerheide Bergbahnen AG
Stark zugelegt haben die Lenzerheide Bergbahnen im Sommer. Die zahlreichen Mountainbiker am Berg sorgten für einen Ertragsschub. (PHOTOPRESS/Lenzerheide)
Lenzerheide – Die Lenzerheide Bergbahnen AG konzentrieren ihre Aktivitäten auf die Region Arosa-Lenzerheide. Das Unternehmen beschäftigt rund 220 Mitarbeiter. Die 8 Restaurants und 3 Schneebars wurden verpachtet. Das Unternehmen betreibt insgesamt 23 Anlagen: eine Luftseilbahn, zwei Gondelbahnen, zwölf Sesselbahnanlagen sowie acht Skilifte.
Geschäftsjahr 2014/15
Die Lenzerheide Bergbahnen haben im Geschäftsjahr 2014/2015 die Zahlen vom Vorjahr, u.a. auch auf Grund des nicht optimalen Wetters, nicht erreicht. Daran konnte auch die Skigebietsverbindung mit Arosa nichts ändern. Bereits an Weihnachten/ Neujahr haben wegen des schlechten Wetters und des späten Saisonstartes, im Vergleich zum Vorjahr 55’000 Ersteintritte gefehlt. Ende Saison hatten 726’000 Gäste das Gebiet im Winter besucht, 33’000 Gäste oder 4.3% weniger als im Vorwinter. Der Verkehrsertrag konnte um 0.7% auf CHF 23.24 Mio. gesteigert werden. Die Einnahmen wurden nicht wie im Vorjahr durch die spätere Eröffnung der Skigebietsverbindung mit Arosa geschmälert.
Stark zugelegt hat die Bahn im Sommer. Die zahlreichen Mountainbiker am Berg sorgten für einen Ertragsschub von 19% auf CHF 1.47 Mio. Entscheidend für das Geschäftsergebnis bleibt indessen die Wintersaison, diese macht 90% vom Hauptgeschäft aus. Der Verkehrsertrag total beträgt CHF 24.7 Mio. Der Cashflow erreichte praktisch unverändert 10.6 Mio. Unter dem Strich weist die Bahn einen gleich hoch gebliebenen Jahresgewinn von CHF 1.2 Mio. aus. Die Ausschüttung der Dividende von 5% soll vollumfänglich aus einer Kapitalreserve finanziert werden.
Ausblick
Im kommenden Jahr wird nochmals stark investiert, so wird die Talabfahrt Churwalden mit einer technischen Beschneiung ausgerüstet und das beliebte Restaurant Mottahütte erneuert. Das Investitionsvolumen beträgt ca. CHF 10 Mio. Die nächsten Jahre stehen dann unter dem Motto «konsolidieren». Der Fokus wird sich vermehrt aufs Qualitätsmanagement, den Service und die Angebotspalette richten. Weiter sollen die Berggastronomie und Sommeraktivitäten weiter gefördert werden.
Fazit
Aufgrund der hohen Investitionen in den vergangenen Jahren ist die Verschuldung stark angestiegen. Auch im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden nochmals CHF 20 Mio. investiert. Nun müssen die Früchte der Investitionen geerntet werden. Dies ist von der Generierung des Cashflows abhängig, da dieser für die Deckung der Investitionskosten benötigt wird. Die Verbindung mit Arosa dürfte sich langfristig positiv auf die Ersteintritte auswirken. Mit der Verbindung sind die beiden Regionen in die Top 5 der Winterdestinationen aufgestiegen. Der Gästemix der beiden Regionen ergänzt sich gut, so haben die Aroser mehr Hotelgäste und die Lenzerheider mehr Tagesgäste aus der Schweiz. So sollen 85% der Gäste aus der Schweiz stammen. Dieser Umstand dürfte sich positiv auf die EUR/CHF Problematik auswirken.
Die Rendite der Aktie beträgt 0.9% und ist steuerfrei. Aufgrund der hohen Verschuldung kann nicht mit einer Dividendenerhöhung in den nächsten Jahren gerechnet werden. Als Naturaldividende winken ab 50 Aktien Rabatte auf die Tageskarten. Wie bei den meisten Bergbahnen handelt es sich auch bei der Lenzerheide- Aktie um ein Liebhaberpapier, grosse Kursgewinne liegen im Moment eher nicht drin. (ZKB/mc/pg)