US-Schluss: Dow steigt um 0,5% auf 17’824 Punkte
New York – Die Anleger an der Wall Street bleiben dank der Aussicht auf ein weiterhin günstiges geldpolitisches Umfeld optimistisch. Zudem glänzten am Freitag Einzelhändler mit guten Nachrichten zur Geschäftsentwicklung. Der Dow Jones Industrial schloss 0,51 Prozent höher mit 17’823,81 Punkten. Auf Wochensicht stieg der US-Leitindex damit um 3,35 Prozent.
Der breit gefasste S&P 500 gewann am Freitag 0,38 Prozent auf 2089,17 Punkte. Für den breit gefassten Index bedeutete das mit einem Plus von 3,27 Prozent die beste Woche des Jahres. Für den Nasdaq 100 ging es zum Wochenschluss um 0,67 Prozent auf 4686,36 Punkte nach oben.
Die Anleger gewöhnten sich immer mehr an den Gedanken einer Leitzinserhöhung durch die US-Notenbank Fed noch in diesem Jahr, sagte ein Börsianer. Dabei spiele es auch eine Rolle, dass die Fed wohl nur handeln werde, wenn die Wirtschaft stark genug sei, die erste Zinserhöhung seit der grossen Finanzkrise zu verkraften. Zudem dürften weitere Zinsschritte behutsam erfolgen.
Gleichzeitig zeichnet sich immer stärker eine weitere Lockerung der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) ab. So hatte EZB-Präsident Mario Draghi am Freitag die Entschlossenheit der Notenbank im Kampf gegen schwache Inflation bekräftigt. Das reichlich fliessende Billiggeld der grossen Notenbanken der Welt gilt als ein wesentlicher Treiber der Kursrally der vergangenen Jahre.
Nike-Aktien gewannen zum Wochenschluss an der Spitze des Dow Jones 5,46 Prozent, nachdem der Sportartikelhersteller weitere milliardenschwere Aktienrückkäufe angekündigt hatte. Die Papiere des Chipkonzerns Intel bauten ihre Vortagesgewinne aus und stiegen um rund 1 Prozent. Bereits am Donnerstag hatte der Kurs von einer angekündigten Dividendenerhöhung sowie Aussagen zum Umsatzwachstum im kommenden Jahr profitiert.
Für positive Überraschungen sorgten zum Wochenschluss vor allem Einzelhändler. Das Modelabel Abercrombie & Fitch glänzte mit der Umsatzentwicklung im abgelaufenen Quartal. Die Anleger reagierten erleichtert, zumal der einst angesagten Marke der US-Modeindustrie zuletzt die Kunden weggelaufen waren. Der Aktienkurs schoss um ein Viertel nach oben.
Auch die Sportschuhkette Foot Locker hatte im dritten Quartal besser abgeschnitten als erwartet. Am Markt wurde das mit einem Kursplus von 5,67 Prozent honoriert. Für die Anteilsscheine von Ross Stores ging es um 10 Prozent nach oben. Der Händler für Bekleidung und Einrichtungsgegenstände hatte die Gewinnprognose für dieses Jahr angehoben.
Diebold-Aktien stiegen um 3,53 Prozent. Die angepeilte Übernahme des deutschen Geld- und Kassenautomaten-Herstellers Wincor Nixdorf durch den US-Konkurrenten steht einem Pressebericht zufolge unmittelbar bevor.
Es gab aber auch negative Nachrichten. So hatte der Mobilfunker Sprint seine Prognose für das bereinigte operative Ergebnis in diesem Jahr gesenkt. Die Papiere büssten 5,43 Prozent ein.
Der Kurs des Euro fiel auf zuletzt 1,0645 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,0688 (Donnerstag: 1,0687) Dollar festgesetzt. Am US-Rentenmarkt gab der Kurs richtungweisender zehnjähriger Staatsanleihen um 4/32 Punkte auf 99 28/32 Punkte nach. Ihre Rendite betrug 2,26 Prozent. (awp/mc/upd/ps)