AXA Winterthur: Der Schnee kommt – die Unfälle auch
Winterthur – Achtung Schnee: An Tagen mit prekären Verhältnissen können zwei- oder gar dreimal so viele Unfälle geschehen wie sonst, wie AXA-Zahlen zeigen.
Die Kinder wird es ganz besonders freuen, wenn in Kürze die ersten Flocken im Flachland fallen. Im Strassenverkehr hingegen sollten Lenkerinnen und Lenker nicht nur die Schönheit der Winterlandschaft würdigen, sondern auch deren Gefahren: Im Schnitt steigen die Sachschäden bei Motorfahrzeugen im Winter um rund 20 Prozent im Vergleich zu den Sommermonaten, wie AXA-Zahlen zeigen. «An einem durchschnittlichen Tag verzeichnen wir rund 150 Unfallmeldungen unserer Kunden. Wenn Fahrerinnen und Fahrer hingegen plötzlich von anderen Witterungsverhältnissen überrascht werden, erhalten wir doppelt oder gar dreimal so viele Meldungen», führt Fredy Egg, Leiter der Abteilung Schaden, aus. Er weist darauf hin, dass die Unfallzahlen im Strassenverkehr gerade nach warmen Herbstperioden steigen, unter anderen, weil viele Fahrzeuglenker in solchen Fällen zu lange mit dem Wechsel auf Winterreifen warten.
Plötzlich auftretender Nebel provoziert viele Unfälle
Prekäre Bedingungen wie gefrierende Nässe oder eine schlechte Sicht stellen Fahrzeuglenkerinnen und -lenker vor grosse Herausforderungen. «Regen, Schnee und Nebel verschlechtern die Haftung auf der Fahrbahn und die Sicht ist stark eingeschränkt», weiss Bettina Zahnd, Leiterin Unfallforschung der AXA Winterthur. «Insbesondere Nebel kann sich lokal von einer Minute zur nächsten verdichten. Die schlimmsten Massenkarambolagen in der Schweiz wurden in plötzlich auftretendem Nebel verursacht. Fahren Sie daher mit genügend Abstand und reduzieren Sie die Geschwindigkeit», rät sie.
Übrigens: Wer einen Unfall vermeiden will, der sollte an einem Freitag zwischen 17 und 18 Uhr ganz besonders vorsichtig sein. Gemäss ASTRA-Zahlen passieren an diesem Wochentag und zu dieser Tageszeit nämlich die meisten Unfälle.
Das raten die AXA-Unfallforscher für die sichere Fahrt im Winter:
Beim Fahren
Gerade auf rutschigen Strassen sollten Sie mit einem «weichen» Fahrstil unterwegs sein. Fahren Sie gefühlvoll an: Lassen Sie die Kupplung langsam kommen, geben Sie vorsichtig Gas und achten Sie darauf, dass die Räder nicht durchdrehen.
Bei manueller Schaltung
Benutzen Sie zum Anfahren gleich den zweiten Gang, um ein Durchdrehen der Räder zu verhindern. Schalten Sie möglichst früh in einen höheren Gang. Fahren Sie den Wagen bei Schnee lieber untertourig. Denn auch im zweiten oder dritten Gang neigen die Räder bei einer höheren Umdrehungszahl eher zum Durchdrehen.
Beim Bremsen
Im Winter wie im Sommer gilt bei allen modernen Fahrzeugen mit ABS: im Notfall immer so schnell und hart wie möglich auf das Bremspedal treten. Das Antiblockiersystem entfaltet nur dann seine volle Wirkung, wenn das Pedal maximal gedrückt und auch gehalten wird. Denken Sie daran, dass der Bremsweg auf schneebedeckter oder vereister Strasse ungleich länger ist als normal: Halten Sie deshalb einen rund dreimal so grossen Sicherheitsabstand zum voranfahrenden Fahrzeug wie unter normalen Witterungsbedingungen. Fahren Sie vorausschauend, insbesondere wenn Sie sich Kreuzungen nähern. Diese Stellen sind wegen der Vielzahl an Bremsvorgängen oftmals besonders glatt.
Beim Überholen
Überholen Sie wenn möglich nicht. Falls es doch nötig ist, ist besondere Vorsicht angebracht, denn beim Spurwechsel neigt das Auto besonders leicht zum Ausbrechen. Einerseits, weil die Räder die Haftung in der Fahrspur verlieren, andererseits, weil sich zwischen den Fahrspuren häufiger kleine Schneehaufen bilden, die das Fahrzeug ebenfalls den Halt verlieren lassen.
Bei der Routenwahl
Meiden Sie wenn möglich Routen mit Bergpassagen. Lassen Sie besondere Vorsicht walten an Orten, die feucht, schattig oder ungeschützt dem kalten Wind ausgesetzt sind. Hier bildet sich im Winter bei entsprechenden Temperaturen besonders leicht Glatteis. Zu diesen besonders gefährdeten Orten zählen etwa Brücken, schattige Waldstücke oder Strassen, die entlang von Gewässern führen.
Beim Anhalten
Das Halten an einer Steigung sollten Sie möglichst vermeiden, weil das Anfahren dort besonders schwierig ist.
Wintercheck – ist Ihr Auto fit für den Winter?
Denken Sie daran…
- …ab Oktober immer Winterreifen zu verwenden. Gemäss 4x4x4-Regel sollten vier gleiche Winterreifen höchstens vier Jahre in Gebrauch sein und mindestens vier Millimeter Profiltiefe haben.
- …in Ihrer Garage einen Wintercheck einzuplanen. Kontrolliert werden sollten elektrische Anlagen, Bremsanlagen, Keilriemen, Abgasanlage und Radaufhängung
- …folgende Dinge in der kalten Jahreszeit stets im Auto mitzuführen: Eiskratzer, Schnee, Schneeketten, Überbrückungskabel, Abschleppseil, genügend Warnwesten, Besen, evtl. Klapp-Schaufel, warme Decke für den Notfall
- …das Scheibenmittel mit Frostschutz (Wintermischung) und das Kühlmittel aufzufüllen
- …alle Lichter auf Funktionsfähigkeit zu kontrollieren und das Licht beim Fahren auch stets einzuschalten
- … Pflegemittel wie Dichtungspflege für Tür- und Kofferraumdichtungen sowie Türschlösser zu verwenden, um nicht vor verschlossenen Türen zu stehen.
(AXA Winterthur/mc/ps)