EU-Schluss: ESTX50 gibt 0,58% auf 3432 Punkte nach

EU-Schluss: ESTX50 gibt 0,58% auf 3432 Punkte nach

Paris – Die wichtigsten Börsen Europas haben am Mittwoch nach den deutlichen Vortagesgewinnen überwiegend nachgegeben. Die Terrorsorgen nach dem Geschehen in Paris wollten Experten dabei aber nicht überbewerten. So richten sich die Blicke der Anleger vor allem auf das am Abend mitteleuropäischer Zeit erwartete Sitzungsprotokoll der US-Notenbank Fed.

Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone schloss 0,58 Prozent tiefer mit 3431,92 Punkten. Der Pariser CAC-40-Index büsste 0,62 Prozent auf 4906,72 Punkte ein, während der britische FTSE 100 Index von der Erholung von Rohstoffwerten profitierte und um 0,16 Prozent auf 6278,97 Punkte stieg.

«Die verschärfte Sicherheitslage in Europa ist durchaus beängstigend», schrieb Marktanalyst Christian Henke vom Broker IG. «Dennoch lassen sich die Aktienmärkte davon nicht anstecken.»

Aktienhändler Andreas Lipkow vom Vermögensverwalter Kliegel & Hafner sah denn auch eine gewisse Zurückhaltung vor dem Fed-Protokoll am Abend. «In der nahen Vergangenheit gab es zu oft Überraschungen aus Richtung der Fed.» Daher machten viele Investoren zunächst lieber Kasse.

Anleger erhoffen sich Hinweise auf das Tempo weiterer Leitzinserhöhungen nach dem mehrheitlich im Dezember erwarteten ersten Schritt nach der grossen Finanzkrise.

Grösster Gewinner im Branchentableau war der Index der Rohstoffwerte mit einem Plus von fast 2 Prozent. Dahinter folgte der Öl- und Gaswerte-Index . Er stieg um rund 1 Prozent. Im FTSE 100 verteuerten sich etwa die Aktien des Rohstoffhändlers und Bergbaukonzerns Glencore um rund 5 Prozent.

Gesprächsthema des Tages war eine wohl bevorstehende Milliardenübernahme in der Industriegase-Branche. Die französische Air Liquide will dem deutschen Konkurrenten Linde den globalen Spitzenplatz streitig machen und den US-Konzern Airgas für 143 US-Dollar je Aktie schlucken. Bei den Anlegern kam das nicht gut an. Die Anteilsscheine von Air Liquide knickten als EuroStoxx-Schlusslicht um mehr als 7 Prozent ein. Der Kaufpreis sei recht hoch, gab Analyst Peter Clark von der französischen Grossbank Societe Generale zu bedenken.

Für die Papiere des grössten italienischen Energieversorgers Enel ging es um gut 3 Prozent nach unten. Das Unternehmen will zur eigenen Stärkung das Ökostromgeschäft wieder zurück in den Konzern holen. Enel Green Power soll von der Börse genommen werden.

Die Aktien des Agrarchemiekonzerns Syngenta profitierten hingegen von frisch angefachten Übernahmespekulationen. Nach ChemChina hat sich nun offenbar erneut der US-Rivale Monsanto für eine Akquisition in Stellung gebracht. Der Syngenta-Kurs stieg um mehr als 3 Prozent.  (awp/mc/pg)

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