US-Schluss: Dow Jones tritt an Ort
New York – Die Anleger an der Wall Street haben sich am Dienstag nach dem Zwischenspurt zum Wochenauftakt wieder zurückgehalten. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial schloss kaum verändert mit einem Plus von 0,04 Prozent bei 17 489,50 Punkten.
Im Blick bleibt vor allem die Geldpolitik der US-Notenbank Fed. Viele Marktakteure rechnen nach den jüngsten Konjunkturdaten weiter mit einer Leitzinserhöhung noch im laufenden Jahr. Das abgesagte Fussball-Länderspiel zwischen Deutschland und den Niederlanden hatte keinen spürbaren Einfluss auf den Handelsverlauf.
Der breit gefasste S&P 500 fiel am Dienstag um 0,13 Prozent auf 2050,44 Punkte. Der Nasdaq 100 kam mit plus 0,01 Prozent auf 4565,82 Punkte nicht vom Fleck.
In den USA war die Teuerung im Oktober etwas höher als erwartet ausgefallen, wenngleich der Preisauftrieb insgesamt schwach geblieben war. US-Chefvolkswirt Paul Ashworth vom Analysehaus Capital Economics sieht die Fed vor diesem Hintergrund weiter auf Kurs für eine erste Leitzinserhöhung seit der Finanzkrise noch im laufenden Jahr. Sein Kollege Steve Murphy wollte es zudem nicht überbewerten, dass die US-Industrieproduktion im Oktober den dritten Monat in Folge gefallen war. Hierbei habe auch ungünstiges Wetter eine Rolle gespielt.
Der Kurs des US-Dollar hielt sich nach den Daten im Vergleich zum Euro auf dem höchsten Stand seit April. Eine starke heimische Währung kann der Exportwirtschaft das Leben schwerer machen, da ihre Waren in anderen Ländern teurer werden. Zuletzt kostete ein Euro 1,0646 Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,0670 (Montag: 1,0723) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,9372 (0,9326) Euro gekostet.
Auf Unternehmensseite überzeugten die Baumarktkette Home Depot und der Handelsriese Wal-Mart die Anleger mit überraschend guten Geschäftszahlen im abgelaufenen Quartal. Die Aktien von Home Depot stiegen an der Dow-Spitze um 4,42 Prozent. Dahinter folgten die Anteilsscheine von Wal-Mart mit einem Plus von 3,54 Prozent.
Übernahmefantasie trieb die Airgas-Aktien an. Sie schossen um 29,36 Prozent auf 137,35 Dollar nach oben. Der weltweit zweitgrösste Gase-Hersteller Air Liquide will den US-Konkurrenten schlucken. Die Franzosen bieten 143 US-Dollar je Aktie.
Für die Aktien des Sportwarenherstellers Nike ging es hingegen um 0,71 Prozent nach unten. Sie fielen im Sog einer mit Enttäuschung aufgenommenen Gewinnentwicklung des Sportwarenhändlers Dick’s Sporting Goods . Dessen Papiere brachen um mehr als 9 Prozent ein.
Die Anteilsscheine von Urban Outfitters blieben unter Druck. Sie büssten fast 4 Prozent ein, nachdem der Händler von Bekleidung und Accessoires beim Umsatz im dritten Quartal hinter den Erwartungen zurückgeblieben war. Bereits am Montag hatten die Anteilsscheine mehr als 7 Prozent eingebüsst, weil die Anleger verschreckt auf den angekündigten Einstieg ins Restaurant-Geschäft reagiert hatten.
Am US-Rentenmarkt trat der Kurs richtungweisender zehnjähriger Staatsanleihen bei 99 27/32 Punkte auf der Stelle. Ihre Rendite betrug 2,27 Prozent. (awp/mc/pg)