Tech-Herzklappenprothesen schlagen Bio-Varianten
Forscher Ulrik Sartipy und Natalie Glaser. (Foto: ki.se, Ulf Sirborn)
Stockholm – Mechanische Herzklappenprothesen ermöglichen eine höhere Überlebenschance als biologische Komponenten. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue, breit angelegte Registerstudie eines Forschungsteams um die Mediziner Ulrik Sartipy und Natalie Glaser von schwedischen Karolinska Institutet.
Bio unterliegt Mechanik
Die im «European Heart Journal» veröffentlichten Erkenntnisse sind von entscheidender Bedeutung, zumal der Einsatz biologischer Herzklappenprothesen für Patienten aller Altersgruppen in den vergangenen Jahren international zugenommen hat.
Seit Jahren sind sich Herzexperten uneins, ob sich mechanische oder biologische, in der Regel aus dem Gewebe von Schweinen oder Kühen hergestellte Herklappenprothesen besser für relativ junge Patienten eignen, die einen Aortenklappenersatz benötigen. Die Studie, an der über 4.500 schwedische Patienten zwischen 50 und 69 Jahren mit Aortenklappenersatz teilnahmen, lieferte nun die Antwort auf diese Streitfrage.
Pro Jahr 280.000 Patienten
Die Erhebung förderte ebenso zutage, dass die Gefahr eines Schlaganfalls bei beiden Formen der Herzklappenprothese gleich verteilt ist. Auch wurden Ergebnisse anderer Studien belegt, wonach sich Patienten mit einer biologischen Prothese häufiger einer Nachschaltung des Aortenklappenersatzes unterziehen müssen, jedoch ein geringeres Risiko einer schweren Blutung tragen.
Weltweit wird jährlich etwa 280.000 Menschen ein Aortenklappenersatz implantiert. Mechanische Prothesen halten länger, wobei diese Patienten für ihr restliches Leben Blutverdünner einnehmen müssen. (pte/mc/ps)