EU-Schluss: ESTX50 legt 0,21% auf 3425 Punkte zu
Paris – Europas Börsen haben am Dienstag keine einheitliche Richtung eingeschlagen. Allerdings entfernten sich die wichtigsten Indizes allesamt nicht allzu weit von ihren Vortagesschlussständen. Der Eurozonen-Leitindex legte moderat zu. Die Geldpolitik bleibe weiter im Fokus und lasse die Anleger eher vorsichtig agieren, hiess es unter Börsianern. An diesem Tag zogen zudem einige Quartalsberichte die Blicke auf einzelne Unternehmen.
Der EuroStoxx 50 gewann 0,21 Prozent auf 3425,40 Punkte. Der Pariser CAC-40-Index schloss mit plus 0,02 Prozent bei 4912,16 Punkten nahezu unverändert. Ausserhalb der Euroländer gab der FTSE-100-Index in London um 0,32 Prozent auf 6275,28 Punkte nach.
In den USA ist die Wahrscheinlichkeit für eine bereits im Dezember stattfindende Zinswende gestiegen. Mit Blick auf die Europäische Zentralbank (EZB) wird auf eine Ausweitung der Unterstützungsmassnahmen vor dem Jahresende gehofft. Doch da beide Schritte nach wie vor unsicher sind, hielten sich die Anleger eher zurück, hiess es.
Das europäische Branchentableau wies den Telekom-Sektor mit einem Plus von rund zwei Prozent als stärksten aus. Die Vodafone-Aktien führten die Branche mit einem Plus von 3,89 Prozent an, nachdem die Briten mit ihren Quartalszahlen überzeugten. Die KPN-Titel legten um 3,14 Prozent zu und profitierten davon, dass die Niederländer ihre Beteiligung an Telefonica Deutschland deutlich verringert haben.
Überzeugen konnte auch der Energieversorger National Grid mit seinen Halbjahreszahlen. Die Aktien verteuerten sich um 1,48 Prozent. Dagegen büssten die Papiere von Wolseley 4,60 Prozent ein. Die Schwäche des britischen Immobilienmarktes belastete den Verkäufer von Gebäudeausstattung wie Klemptner- und Heizungsmaterialien laut einem Zwischenbericht zum ersten Geschäftsquartal. Mit minus 3,90 Prozent zeigten sich auch die Aktien des Versicherers Prudential nach Neunmonatszahlen sehr schwach. Vorstandschef Mike Wells rechnet mit mehr Abflüssen von Geldern bei der zum Unternehmen gehörenden Fondsgesellschaft M&G.
Die Papiere der Schweizer Privatbank Julius Bär gaben in Zürich um 2,65 Prozent nach. Mit Blick auf die Zahlen für die ersten zehn Monate kritisierte ein Händler vor allem die schwächeren Zuflüsse von Kundengeldern und die niedrigeren Gewinnspannen des Instituts. (awp/mc/pg)