Weltbank warnt vor wachsender Armut durch Klimawandel
Washington – Der Klimawandel könnte nach einer Studie der Weltbank in den nächsten 15 Jahren zusätzliche 100 Millionen Menschen in die Armut stürzen. Am härtesten betroffen wären die ohnehin schon ärmsten Regionen in der Welt – das Afrika südlich der Sahara und Südasien, heisst es in dem Report. Die Warnung kam wenige Wochen vor der internationalen Klimakonferenz in Paris, bei der es auch um Hilfen für ärmere Länder beim Umgang mit den Folgen des Treibhauseffekts gehen wird.
Der Studie zufolge könnten Ernteverluste durch den Klimawandel bis 2030 in Teilen Afrikas zu deutlich höheren Lebensmittelpreisen führen, mit drastischen Auswirkungen auf arme Haushalte. Unterernährung könne eine erhebliche Zunahme von Entwicklungsstörungen nach sich ziehen. In Indien könnten nach Berechnungen der Weltbank durch den Klimawandel, Erschütterungen der Agrarwirtschaft und eine schnellere Ausbreitung von Krankheiten insgesamt 45 Millionen Menschen in extreme Armut geraten.
Auf globaler Ebene drohe bei einer Erwärmung um zwei bis drei Grad Celsius ein Anstieg des Risikos von Malaria-Erkrankungen: Zusätzliche 150 Millionen Menschen könnten betroffen sein.
Um zu verhindern, dass dieses ernste Szenario Wirklichkeit wird, raten die Autoren der Studie zu einer engeren Verzahnung von Klimaerwägungen mit Entwicklungsarbeiten. So müssten etwa Programme zur Verringerung der Armut verstärkt und mit Infrastruktur-Massnahmen zur Abfederung der Folgen des Klimawandels gekoppelt werden. Dazu gehörten etwa Deiche und Entwässerungssysteme, um besser mit Überflutungen fertig werden zu können. (awp/mc/pg)