CH-Schluss: SMI unverändert bei 8’936 Punkten
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist am Dienstag unverändert aus dem Handel gegangen. Mit der Eröffnung der US-Börsen konnte der SMI – ähnlich wie die führenden Börsen in Europa – seine früheren Verluste abbauen. Eine freundliche Wall Street hatte europaweit am Nachmittag für eine Kehrtwende gesorgt. Die Verluste im Bankensektor erwiesen sich hierzulande dennoch als Hemmschuh für den Markt. Die UBS hatte am Morgen mit ihren Quartalszahlen enttäuscht und damit den gesamten Sektor belastet.
Händler machten unisono die Wall Street für den vergleichsweise versöhnlichen Handelsschluss verantwortlich. Der Schweizer Markt orientiere sich derzeit stark an den US-Börsen. Entsprechend die Entwicklung am Nachmittag. Zudem sorgten die jüngsten Daten aus den USA für steigenden Optimismus, dass die US-Wirtschaft nach dem eher verhaltenen dritten Quartal wieder deutlicher wachse. Das mache zwar eine Zinswende im Dezember wahrscheinlicher, gleichzeitig seien Händler aber zuversichtlicher, dass die grösste Wirtschaft der Welt stark genug sei, um den negativen Folgen stand zu halten.
Der Swiss Market Index (SMI) schloss um 0,01% tiefer bei 8’935,50 Punkten. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, gab 0,05% ab auf 1’343,63 Zähler. Der breite Swiss Performance Index (SPI) dagegen schloss um 0,03% höher bei 9’148,43 Stellen. Von den 30 Blue Chips standen am Ende acht im Minus, 21 im Plus und einer unverändert.
Die mit Abstand grössten Verluste erlitten die Aktien der UBS mit -4,3%. Die Grossbank hatte am Morgen die Ergebnisse für das dritte Quartal publiziert und gleichzeitig diverse Änderungen im Top-Management verkündet. Aufgrund von Sonderfaktoren erzielte die Bank einen hohen Gewinn. Operativ blieb sie dagegen im Rahmen der Erwartungen, wobei die Vermögensverwaltung eher schwächer, das Investmentbanking dafür besser als erwartet abschnitt. In Analystenkreisen wurde unter anderem die Performance im Vermögensverwaltungsgeschäft bemängelt.
Die Aktien der Credit Suisse (-1,9%) wurden in Sippenhaft genommen. Auf die Nachricht, dass Christoph Brunner, Leiter des Private Banking und Wealth Management in der Schweiz, geht, reagierten die Titel nicht. Julius Bär (-0,2%) gaben ebenfalls nach. Das Institut will den Genfer Vermögensverwalter Fransad Gestion übernehmen.
Leichter zeigten sich noch die beiden Gesundheitswerte Sonova (-1,0%) und Actelion (-0,9%). Bei Sonova belastet ein negativer Kommentar von Morgan Stanley. Bei Actelion machten Marktteilnehmer schwindende Übernahmefantasien für den Verlauf verantwortlich: Der britisch-irische Konzern Shire hatte am Vortag eine grössere Übernahme angekündigt. Gerüchteweise soll Shire in den letzten Monaten Interesse an einem Kauf von Actelion gezeigt haben.
Die drei Schwergewichte Novartis (-0,2%), Nestlé (+0,4%) und Roche (+0,6%) wirkten zumindest im späten Handel tendenziell stützend.
Mit einem deutlichen Plus schlossen Transocean (+5,1%), die schon am Vortag klare Tagessieger waren. Grössere Gewinne verzeichneten ausserdem Givaudan (+1,5%) sowie die beiden Uhrenhersteller Richemont (+1,4%) und Swatch (+1,2%).
Vom Nachrichtenaufkommen her, spielte die Musik an diesem Tag aber vor allem im breiten Markt. Besonders gut kamen etwa die Resultate von Dufry (+5,9%) an. Nach Zahlen aufwärts ging es auch für Starrag (+0,9%), nachdem der Fräsmaschinen-Hersteller den Rückgang bei den Auftragseingängen drosseln konnte und den Ausblick bestätigte. Burckhardt Compression (+0,7%) schlossen ebenfalls im Plus nach Zahlen.
Die Aktien von Tornos gingen am Ende mit einem Abschlag von 2,5% aus dem Handel, nachdem sie im frühen Handel noch vom Zwischenbericht profitieren konnten. Looser (-1,0%) konnten ebenfalls nicht überzeugen. (awp/mc/ps)