US-Schluss: Dow verliert 0,13% auf 17’756 Punkte
New York – Die US-Börsen haben am Donnerstag ihre leichten Verluste gegen Handelsschluss weitgehend eingedämmt. Zeitweise gelang dem Dow Jones Industrial sogar der Sprung in die Gewinnzone. Mit einem kleinen Minus von 0,13 Prozent auf 17’755,80 Punkten beendete der US-Leitindex den Tag. Zur Wochenmitte hatte er mit deutlichen Gewinnen von etwas mehr als ein Prozent auf die Aussagen der Notenbank Fed reagiert. Diese hatte sich etwas optimistischer als bisher über die Wirtschaftsentwicklung gezeigt und die Möglichkeit einer ersten Leitzinsanhebung seit rund zehn Jahren im Dezember in Aussicht gestellt.
Der S&P-500-Index schloss am Donnerstag fast unverändert mit minus 0,04 Prozent bei 2089,41 Punkten. Der Technologiewerte-Index Nasdaq 100 gab um 0,17 Prozent auf 4670,77 Punkte nach.
«Die Botschaft der Fed verstärkt meine Ansicht, dass eine Zinserhöhung noch vor Jahresende erfolgen könnte», meinte Chefökonom Larry Hatheway vom Vermögensverwalter GAM. Damit vertritt er eine Auffassung, die nun wieder zunehmend mehr Experten teilen, auch wenn die aktuellen Konjunkturdaten eine Wachstumsabschwächung der weltgrössten Volkswirtschaft im dritten Quartal zeigten. Die jedoch war erwartet worden.
Überraschend schwach waren allerdings die September-Daten zu den noch nicht vollständig abgeschlossenen Hausverkäufen ausgefallen, die als guter Indikator für den Immobilienmarkt gelten. Statt eines erwarteten Zuwachses um ein Prozent waren die schwebenden Hausverkäufe im Vergleich zum August um deutliche 2,3 Prozent gefallen.
Im Dow waren erneut die Apple-Aktien Favorit und legten um 1,06 Prozent zu. Am Vortag hatte der iPhone-Hersteller seine Anleger mit starken Zahlen erfreut, was die Aktien um rund 4 Prozent nach oben getrieben hatte.
Die Anteilsscheine von Pfizer büssten 1,92 Prozent ein, nachdem der Pharmakonzern eine erste Annäherung zwecks Übernahme des Botox-Herstellers Allergan bestätigt hatte. Die Allergan-Papiere sprangen um 5,98 Prozent hoch.
Darüber hinaus fanden Quartalsbilanzen Beachtung, die allerdings weitgehend für lange Gesichter sorgten: Der K+S-Konkurrent Potash hatte nach einem enttäuschenden dritten Quartal den Jahresausblick gesenkt. Der Action-Kamera-Spezialisten GoPro sowie der Bezahldienst Paypal waren bei der Umsatzentwicklung hinter den Erwartungen zurückgeblieben.
Während die Aktien des kanadischen Düngemittelhersteller 2,81 Prozent einbüssten und die der ehemaligen Ebay-Tochter Paypal 1,67 Prozent verloren, brachen die Papiere von GoPro um 15,19 Prozent ein. Allerdings hatten sie am Vortag im Erwartung starker Zahlen etwas mehr als 7 Prozent gewonnen.
Erfreulich fiel dagegen der Geschäftsbericht von Mastercard aus, die Aktie legte daraufhin um 0,50 Prozent zu. Zwar hatte der Kreditkarten-Anbieter weiter mit einem starken Dollar und steigenden Kosten gekämpft. Der Überschuss war im dritten Quartal aber dennoch höher ausgefallen als von Analysten erwartet worden war.
Der Eurokurs legte im US-Handel moderat zu. Zur Schlussglocke an der Wall Street wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,0975 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,0930 (Mittwoch: 1,1085) Dollar festgesetzt. Am US-Rentenmarkt gaben zehnjährige Staatsanleihen um 19/32 Punkte auf 98 16/32 Punkte nach und rentierten mit 2,17 Prozent. (awp/mc/upd/ps)