EU-Schluss: ESTX50 gibt um 0,33% auf 3’415 Punkte nach
London – Die wichtigsten Europas Börsen haben am Montag der Rally der vergangenen Woche Tribut gezollt. Der EuroStoxx 50 gab um 0,33 Prozent auf 3414,60 Punkte nach. Allerdings war der Leitindex der Eurozone am Freitag noch dank der Aussicht auf eine weitere geldpolitische Lockerung durch die Europäische Zentralbank (EZB) sowie einer Leitzinssenkung in China auf den höchsten Stand seit zwei Monaten geklettert.
Der Pariser CAC-40-Index sank am Montag um 0,54 Prozent auf 4897,13 Punkte und der britische FTSE 100 verlor 0,42 Prozent auf 6417,02 Punkte. Der deutsche Leitindex Dax hingegen konnte sich mit 0,06 Prozent knapp im Plus halten.
Der Markt habe die kräftigen Gewinne aus der Vorwoche erst einmal verdaut, sagte Analyst Markus Huber vom Broker Peregrine & Black. Dem von den Notenbanken ausgelösten Trend nach oben werden sie sich nach Ansicht des Experten letztlich aber wohl kaum entgegen stellen, zumal womöglich am Freitag noch die Bank of Japan (BoJ) geldpolitisch nachziehen könnte. «Durch die Ankündigungen der EZB und die Zinssenkung der chinesischen Notenbank unter Druck gesetzt, ist die Erwartungshaltung der Märkte an die BoJ in Richtung einer Ausweitung des Anleihekaufprogramms in den vergangenen Tagen ebenfalls stark gestiegen», sagte dazu Marktexperte Andreas Paciorek von CMC Markets.
Mit Spannung werden zudem weitere Signale der US-Notenbank (Fed) am Mittwoch erwartet. Mit einer bereits seit längerem in Aussicht gestellte erste Zinsanhebung seit 2006 wird nicht gerechnet. Dafür dürfte aber zunehmend nach Hinweisen gesucht werden, ob der Zinsschritt nun womöglich im Dezember vollzogen wird oder – auch wegen der EZB-Aussagen und Massnahmen in China – ins Jahr 2016 verschoben werden könnte.
Unter den einzelnen Branchen in Europa legten der Transport- und Freizeitsektor sowie der Telekomsektor um jeweils 0,11 Prozent zu und waren damit die Favorit. Ebenfalls leicht im Plus schloss der Immobiliensektor, während die Öl- und Gasbranche mit minus 1,26 Prozent die schwächste war.
Die Papiere des Elektronikunternehmens Philips standen wegen vorgelegter Quartalszahlen im Fokus und verloren im EuroStoxx 50 marktkonforme 0,42 Prozent. Der Konzern kommt mitten in der Aufspaltung operativ weiter gut voran. Im dritten Quartal hatte Philips erneut von besser laufenden Geschäften in seiner grössten Sparte, der Medizintechnik, profitiert. Probleme gibt es dagegen beim geplanten Verkauf des Geschäfts mit LED- und Autolicht-Bauteilen an einen chinesischen Investor.
Die Aktien des französischen Autobauers PSA Peugeot Citroen fielen nach enttäuschenden Umsatzzahlen als Schlusslicht im Pariser Leitindex um 3,64 Prozent. In London profitierten die Aktien des Vermögensverwalters Aberdeen Asset Management hingegen mit plus 2,93 Prozent von Übernahmespekulationen. (awp/mc/upd/ps)