Eurozone: Inflationrate dreht wegen fallender Energiepreise ins Minus

Eurozone: Inflationrate dreht wegen fallender Energiepreise ins Minus
(Bild: © fotomek / fotolia.com)

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Luxemburg – Im Euroraum sind die Verbraucherpreise erstmals seit einem halben Jahr wieder gefallen. Die jährliche Inflationsrate habe im September bei minus 0,1 Prozent gelegen, teilte das Statistikamt Eurostat am Freitag mit. Damit bestätigte Eurostat eine erste Schätzung. Das ist der erste Rückgang des Preisniveaus seit März. Im Vormonat waren die Verbraucherpreise noch leicht um 0,1 Prozent gestiegen.

Nach wie vor sorgen die im Jahresvergleich stark gefallenen Ölpreise für erheblichen Druck auf die Teuerung. Die Energiepreise lagen im September 8,9 Prozent niedriger als vor einem Jahr. Die Kernrate, die schwankungsanfällige Güter wie Energie und Nahrungsmittel ausklammert und den grundlegenden Preistrend wiedergibt, lag daher wie bereits im Vormonat mit 0,9 Prozent deutliche höher als die Gesamtrate.

Teurer waren im September vor allem unverarbeitete Lebensmittel, deren Preise im Durchschnitt um 2,7 Prozent stiegen. Dienstleistungen waren 1,2 Prozent teurer als ein Jahr zuvor, während sich Industriegüter mit 0,3 Prozent kaum verteuerten.

Verbraucherpreise im September um 0,2% gestiegen
Im Vergleich zum Vormonat stiegen die Verbraucherpreise um 0,2 Prozent. Dies war von Volkswirten ebenfalls so erwartet worden. Auch hier gingen die Energiepreise mit 1,7 Prozent besonders deutlich zurück.

Die aktuelle Preisentwicklung hat sich damit noch weiter vom Inflationsziel der Europäischen Zentralbank (EZB) entfernt. Die Notenbank strebt auf mittlere Sicht einen Anstieg des Preisniveaus von knapp zwei Prozent an. Sie versucht dieses Ziel durch eine Nullzinspolitik und monatliche Wertpapierkäufe in Höhe von monatlich rund 60 Milliarden Euro zu erreichen. Präsident Mario Draghi hatte zuletzt signalisiert, dass das Programm auch ausgeweitet werden könnte, falls sich die Inflationserwartungen weiter eintrüben sollten.

Überraschend kleiner Handelsüberschuss
Derweil ist in der Eurozone der Überschuss beim Handel mit anderen Ländern überraschend klein ausgefallen. Der Handelsbilanzsaldo, also die Differenz zwischen Ein- und Ausfuhren, habe unbereinigt bei 11,2 Milliarden Euro gelegen, teilte Eurostat am Freitag weiter mit. Volkswirte hatten hingegen eine Überschuss von 20,0 Milliarden erwartet.

Der saisonbereinigte Überschuss lag in August laut Eurostat bei 19,8 Milliarden Euro, nachdem er im Vormonat noch 22,4 Milliarden Euro erreichte. Analysten hatten in dieser Abgrenzung für August mit einem Plus von 22,1 Milliarden Euro gerechnet.

Der Anstieg des Handelsüberschusses ist auf starke Exporte zurückzuführen. Die Ausfuhren legten im August im Jahresvergleich um sechs Prozent auf 148,3 Milliarden Euro zu. Die Einfuhren stiegen dagegen nur um drei Prozent auf 137,1 Milliarden Euro. Der Handel innerhalb der Eurozone legte im Jahresvergleich um zwei Prozent auf 114,7 Milliarden Euro zu. (awp/mc/ps)

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