EU-Schluss: ESTX50 legt 1,48% auf 3239 Punkte zu
London – Der europäische Aktienmarkt hat am Donnerstag nach einer dreitägigen Schwächephase wieder den Vorwärtsgang eingelegt. Grund war einmal mehr die wieder verstärkte Hoffnung auf weiter fließendes Billiggeld der Notenbanken. Hinzu kamen gute Nachrichten von Unternehmensseite in Form der jüngsten Umsatzzahlen des Konsumgüterherstellers Unilever.
Der Leitindex der Eurozone EuroStoxx 50 schloss mit einem Plus von 1,48 Prozent auf 3238,81 Punkte. Der CAC 40 in Paris kletterte um 1,44 Prozent auf 4675,29 Punkte nach oben und der Londoner FTSE 100 stieg um 1,10 Prozent auf 6338,67 Punkte.
Nach zuletzt durchwachsenen Wirtschaftsdaten aus den USA gehen immer mehr Investoren davon aus, dass die US-Notenbank Fed die erste Erhöhung des Leitzinses seit der großen Finanzkrise bis ins nächste Jahr verschieben wird. Die am Donnerstag veröffentlichten US-Konjunkturdaten änderten dieses Bild nicht.
Börsianer verwiesen zudem auf Aussagen des Ratsmitglieds der Europäischen Zentralbank (EZB), Ewald Nowotny. Er hatte sich wegen der schwachen Preisentwicklung in der Eurozone erneut besorgt gezeigt. Das habe Öl ins Feuer der Spekulationen auf eine Ausweitung der EZB-Staatsanleihekäufe gegossen, sagte Analyst Andreas Paciorek vom Broker CMC Markets. Insgesamt blieben Konjunktursorgen und die geldpolitische Lockerungsfantasie die derzeit dominierenden Marktthemen. Die Unsicherheit der Anleger bleibe hoch.
An der Spitze des EuroStoxx kletterten die Aktien von Unilever um 4,71 Prozent nach oben. Der Konsumgüterhersteller hatte im dritten Quartal trotz der wirtschaftlichen Abkühlung in vielen Schwellenländern kräftig zugelegt. Der Umsatz war deutlicher gestiegen als erwartet. Auf Platz zwei erholten sich die Papiere des Chipzulieferers ASML um 4,40 Prozent von ihren Vortagesverlusten.
Im britischen FTSE 100 sackten Aktien des Modeunternehmens Burberry nach einer enttäuschenden Geschäftsentwicklung im vergangenen Quartal am Indexende um mehr als 8 Prozent ab.
Im Branchentableau gab es keine Verlierer. Schlusslicht war der zuletzt deutlich erholte Index der Rohstoffwerte mit einem Plus von 0,29 Prozent. Den grössten Gewinn verbuchte der Index der Technologiewerte Er stieg um fast 3 Prozent. (awp/mc/upd/ps)