Givaudan bleibt um Währungseffekte bereinigt auf Wachstumskurs

Givaudan bleibt um Währungseffekte bereinigt auf Wachstumskurs
Givaudan-CEO Gilles Andrier. (Foto: Givaudan)

Givaudan-CEO Gilles Andrier. (Foto: Givaudan)

Vernier – Der weltgrösste Aromen- und Riechstoff-Hersteller Givaudan ist in den ersten neun Monaten zumindest um Währungs- und Akquisitionseffekte bereinigt gewachsen. Dabei hat sich das Wachstum mit Unterstützung der Schwellenmärkte im dritten Quartal gar beschleunigt. Givaudan sieht sich weiterhin auf Kurs, die Ziele im laufenden Jahr erreichen zu können. An der Börse werden die News mit kräftigen Kursavancen quittiert.

In den Monaten Januar bis September steigerte Givaudan die Verkäufe auf vergleichbarer Basis, also um Währungs-, Akquisitions- und Devestitionseinflüsse bereinigt, um 2,0%, wie der Konzern am Freitag bekanntgab. Betrachtet man nur das dritte Quartal, dann zeigt sich, dass das Wachstumstempo an Fahrt aufgenommen hat. Der bereinigte Umsatz erhöhte sich nämlich um 3,3%, nachdem das Wachstum im Halbjahr noch mit 1,3% ausgewiesen wurde.

In Franken gerechnet gingen die Konzernverkäufe dagegen um 0,5% auf 3,30 Mrd CHF zurück. Analysten hatten mit einer solchen Entwicklung gerechnet. In den «reifen Märkten» sank der Umsatz um 1,6% (bereinigt: +1,0%) auf 1,79 Mrd, in den Schwellenmärkten wuchs Givaudan dagegen mit 0,8% (+3,3%) auf 1,51 Mrd.

Dynamisches Aromengeschäft
Während in der Division Riechstoffe die Verkäufe in Franken um 1,5% auf 1,56 Mrd (bereinigt 9Mte: +0,7%; Q3: +2,0%) sanken, wuchs die Division Aromen um 0,4% auf 1,73 Mrd (+3,3%; +4,6%). Bei den Aromen sei dies unter anderem auf neue Geschäftsabschlüsse in den Segmenten Getränke und Milchprodukte sowie auf das solide Bestandesgeschäft zurückzuführen, hiess es. Gut hätten sich die Verkäufe in Nord- und Lateinamerika mit Wachstumsraten von bereinigten 6,7% und 10% entwickelt. Dabei sei man etwa in Argentinien, Brasilien und Mexiko besonders gut gewachsen.

In der Region Asien-Pazifik legte die Division Aromen um 1,9% zu. Nebst neuen Verträgen sei das Wachstum insbesondere vom bestehenden Geschäft in China und Indien getragen worden, so Givaudan. Dagegen stagnierten die Verkäufe in der Region Europa, Afrika und Naher Osten, wo vor allem das Geschäft in Russland und der Ukraine unter der schwierigen Wirtschaftslage leidet.

Gute Nachfrage nach Riechstoffen in Asien
Bei den Riechstoffen hätte das Umsatzwachstum in Lokalwährungen mit den Übernahmen von Soliance im Sommer 2014 und Induchem im August 2015 miteingeschlossen 1,8% betragen, so Givaudan weiter. Der Bereich Luxusparfümerie steigerte den Umsatz um 1,7%. In den Schwellenländern seien die leicht rückläufigen Verkäufe Lateinamerikas vom stark zweistelligen Wachstum in Asien und im nahen Osten mehr als ausgeglichen worden.

Der Bereich Konsumgüter wuchs bereinigt um 1,8%. Hier habe das starke Wachstum in den Schwellenmärkten die rückläufigen Verkäufe der reifen Märkte mehr als kompensiert. Zweistellig legte der Bereich Konsumgüter trotz hoher Vergleichszahlen aus dem Vorjahr in Lateinamerika zu. Dagegen seien in Nordamerika die Verkäufe mit internationalen Kunden zurückgegangen.

Der Umsatz mit Riechstoff- und Kosmetik-Ingredienzen sank um 7,0% auf vergleichbarer Basis. Givaudan begründete dies mit geringerem Absatz von Standard-Ingredienzen und mit den hohen Vergleichszahlen.

Ausblick bekräftigt
Im laufenden Jahr sieht sich der Konzern nach wie vor «auf Kurs», um die im Rahmen des auslaufenden Programms 2010-2015 gesteckten Ziele zu erreichen, erklärte ein Unternehmenssprecher auf Anfrage von AWP. So wird ein organisches Wachstum von 4,5-5,5% angestrebt, während der Markt um 2-3% wächst. Gleichzeitig soll ein freier Cash Flow von 14-16% des Umsatzes erreicht werden. Von diesem Cash Flow will Givaudan zudem weiterhin mehr als 60% an die Aktionäre ausschütten.

Der Sprecher bekräftigte auch die erst kürzlich am Investorentag von Ende August formulierten Ziele 2015-2020. So will der Konzern im Durchschnitt ein jährliches organisches Wachstum von 4-5% erreichen und die Free Cashflow-Rendite soll gemessen an den Verkäufen in der Bandbreite von 12-17% zu liegen kommen.

An der Börse wurden die Umsatzzahlen und dabei insbesondere die Wachstumsverbesserung im dritten Quartal gut aufgenommen. Bis um 11.20 Uhr klettern Givaudan um 3,5% auf 1’680 CHF in die Höhe, während der Gesamtmarkt (SMI) um lediglich 0,38% zulegt. (awp/mc/upd/ps)

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